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Abfall Aufbereitet

Bio-Kunststoff aus Tomatenfasern für Autos und als Verpackungsmaterial

Plastik aus Ketchup? Autobauer Ford und Ketchupgigant Heinz erforschen gerade einen biologischen Kunststoff aus Tomatenfasern, die bei der Ketchupproduktion als Abfallprodukt übrigbleiben.

Aus Tomaten wird Plastik? © olvas/iStock/Thinkstock

Aus Tomaten wird Plastik? © olvas/iStock/Thinkstock

Im ersten Moment scheint die Kooperation zwischen der Ford Motor Company und dem Ketchup-Hersteller H.J. Heinz Company eine seltsame Verbindung, denn Autos und Ketchup passen nicht zusammen. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich hierbei aber um eine geniale Fusion: Ingenieure der beiden Unternehmen erforschen aktuell wie Tomatenfasern für die Entwicklung nachhaltiger Verbundwerkstoffe, die im Fahrzeugbau benötigt werden, verwendet werden können. Gerade getrocknete Tomatenschalen könnten in Kabelhalterungen und Innenraumablagen Vorteile mit sich bringen. Ellen Lee von der Ford Motor Company erklärt: „Wir untersuchen, ob sich dieses Nebenprodukt aus der Lebensmittelverarbeitung für Anwendungen im Automobilbau eignet. Unser Ziel ist es, ein stabiles und leichtes Material zu entwickeln, das die strengen Anforderungen in Fahrzeugen erfüllt und gleichzeitig die Umwelt entlastet.“

Die Umwelt schonen mit Naturprodukten

Bereits seit zwei Jahren arbeitet Ford mit Heinz, aber auch anderen großen Unternehmen wie Coca Cola und Nike zusammen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, einen Kunststoff auf Pflanzenbasis zu entwickeln, der auch als Verpackungsmaterial geeignet ist und erdölbasierten Kunststoff reduziert. Heinz versucht deshalb aus Abfallprodukten aus der Ketchup-Produktion wie Schalen, Stängel und Samen, einen Bio-Kunststoff herzustellen. Vidhu Nagpal von der H.J. Heinz Company, erklärt: „Obwohl wir uns noch in einem frühen Stadium der Forschung befinden und viele Fragen offen sind, freuen wir uns über die Möglichkeiten, die uns ein nachhaltiger Kunststoff auf vollkommen pflanzlicher Basis eines Tages bieten wird.“

Wichtig bei der neuen Forschung ist, dass es sich bei Tomaten, um ein natürliches Produkt handelt, das sogar kompostiert werden kann und so die Umwelt schont. Des Weiteren werden keine Lebensmittel verschwendet, sondern eher sogar Lebensmittelreste weiterverwendet, die ansonsten weggeworfen werden. Die Umwelt wird also geschont und Abfälle weiterverwertet.

Quelle: Ford Werke
Text: Kristina Reiß