So bunt kann grüne Mode sein
Was macht ein Diplom-Ingenieur für Kunststofftechnik, wenn er plötzlich sein Faible für natürliche Stoffe und modisch extravagante Schnittgestaltung entdeckt? Ganz einfach: Er lässt die Ingenieurskunst Ingenieurskunst sein und gründet stattdessen ein Fashionlabel. So geschehen bei Hamid Mohammadi und Chapati. Wir sind der Geschichte auf den Grund gegangen.
Seit 1997 baut der in Berlin lebende Exiliranier Hamid Mohammadi mit Chapati nicht nur eine bunte modische Brücke zwischen Orient und Okzident sondern sorgt dabei auch für wirtschaftlich und ökologisch korrekte Bedingungen.
Faire Mode zu fairen Preisen
Grüne Mode kann so wunderschön sein.
Der Name des Labels kommt aus dem indischen und bedeutet soviel wie Brot. Und das ist kein Zufall, lässt der heute 49-jährige doch die Kleidungsstücke in Indien produzieren und zwar so, dass seine 148 Arbeiterinnen und Arbeiter ihr Handwerk so gut vergütet bekommen, dass es nicht nur für das tägliche Brot zum Leben sondern auch für ein selbstständiges und unabhängiges Leben reicht. Dabei hilft neben einem monatlichen Festgehalt auch ein 13. Monatsgehalt, das seit 2013 zum Diwali, dem indischen Fest der Lichter, ausgezahlt wird. Und damit nicht genug.
Aufregender Ethnolook
So legt Mohammadi großen Wert auf die Auswahl der Rohstoffe für seine Styles im aufregenden Ethno-Look. „Wir verwenden seit Sommer 2013 einen ständig wachsenden Anteil an Bio-Baumwolle“, erklärt der Designer und fügt hinzu „inzwischen wird fast 80 Prozent unserer Kollektion aus GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle hergestellt.“ Eine Haltung, die sich mittlerweile auch wirtschaftlich auszahlt. Bestand die erste Kollektion noch aus vier Schnitten und insgesamt 400 Teilen so betreibt Mohammadi mit einem 32-köpfigen Team mittlerweile acht Chapati-Shops in Berlin sowie ein Franchise-Unternehmen in Nürnberg. Zudem werden rund 190 Stores in Europa und Übersee beliefert.
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Bilder: chapati, Text: Andreas Grüter