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Outdoor-Mode
Voll im Trend

ökologische Outdoor-Mode – robuste Fair-Trade-Kleidung aus Bio-Materialien

Die globale Textilwirtschaft hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine äußerst problematische Entwicklungsrichtung eingeschlagen: Ein enormer Ressourcenverbrauch, umweltschädliche Produktionsbedingungen und miserable Arbeitskonditionen in vielen Fabriken in Entwicklungsländern, wo ein Großteil der Bekleidung hergestellt wird, haben die Branche zunehmend in Verruf gebracht.

Dazu kommt eine hohe Überproduktion. Die Textilherstellung übersteigt bei weitem die Nachfrage und manches Unternehmen vernichtet ganze Kollektionen später wieder. Durch immer billigere Angebote ist Bekleidung in den Augen vieler Menschen außerdem zum Wegwerfartikel geworden, den sie nach ein- oder zweimaligem Tragen einfach entsorgen. Sie landet dann nicht nur sprichwörtlich auf dem Müll, denn ein umfassendes, wirkungsvolles Recycling-System fehlt. 

Längst hat sich dafür der Begriff der Fast Fashion etabliert, aber immer mehr Bekleidungshersteller stemmen sich mittlerweile dagegen an und machen Mode wieder werthaltiger und vor allem ökologischer: faire Mode statt Fast Fashion. Hess Natur ist einer von ihnen und widmet sich mit nachhaltiger Outdoor-Bekleidung einem Bereich, der auf den ersten Blick überhaupt nicht für den Einsatz von biologischen Materialien gemacht scheint. Oder etwa doch?

Funktions- oder Outdoor-Mode kann Nachhaltigkeit

Es ist schon eine Weile her, da bekamen Dorothea und Heinz Hess Nachwuchs. Wie alle Eltern wünschten sie sich natürlich, dass es ihrem Kind gut geht, und dass es gesund aufwachsen kann. Dabei achteten sie auch auf die Babykleidung, mussten aber schnell feststellen, dass es überhaupt nichts gab, was wirklich natürlichen Ursprungs und chemisch unbehandelt war. Also begannen sie selbst, solche ökologischen Kleidungsstücke herzustellen – das war 1976. Es war zugleich die Geburtsstunde von Hess Natur.

Dabei galt von Beginn an: Hess Natur setzt sich dafür ein, Mode-Ressourcen schonend zu verarbeiten und ökologisch zu produzieren. Familie Hess leisteten Pionierarbeit – zum Beispiel 1991 mit dem weltweit ersten Bio-Baumwoll-Projekt in Ägypten. Bis heute ist das Unternehmen Vorbild und Vorreiter der Textilbranche in Deutschland, wenn es um faire, ökologische Bekleidung geht. Zu einem der jüngsten Projekte zählt nachhaltige Outdoor Kleidung für Damen und Herren. Hess Natur verwendet Bio-Hightech dafür und ersetzt dadurch gleich eine ganze Reihe von bedenklichen Kunstfasern wie beispielsweise Polyester.

Funktions- oder Outdoor-Mode kann Nachhaltigkeit

Es ist kurios: Outdoor-Kleidung besaß lange ein Öko-Image, obwohl die Bekleidung in ihrer Zusammensetzung von Anfang an alles andere als ökologisch war. Diese Ober- oder Unterwäsche war immer auf Funktionalität ausgelegt. Sie sollte den Körper bei Anstrengung mit ihrer Luftdurchlässigkeit und einem guten Abtransport von Feuchtigkeit kühlen, während sie in einer kühlen oder kalten Umgebung umgekehrt Wärme spenden musste. Dabei sollten die Kleidungsstücke immer leicht und trocken bleiben – selbst bei Regen oder Schnee. Robust mussten sie beim Einsatz draußen oder beim Sport außerdem sein. Deswegen fiel die Wahl der meisten Hersteller schnell auf Kunstfasern wie Polyester, Polyamid, verschiedene Kunstfaser-Kombinationen, Teflon-Beschichtungen und ähnliche Erzeugnisse der chemischen Industrie. Bestenfalls wurde ein Viskose-Anteil hinzugefügt, der mit seiner Cellulose-Basis aus Holz zumindest ansatzweise einen grünen, nachwachsenden Rohstoff ins Spiel brachte.

Im Marketing der Hersteller gab es dazu keine Alternative. Die Kleidung wurde als komfortabler Hightech verkauft, teilweise wurden ihr sogar leistungssteigernde Eigenschaften attestiert. Um potenzielle Käuferinnen und Käufer endgültig zu überzeugen, flochten die Marketer gleich noch anschauliche Beispiele ein, wie es ist, wenn Kleidungsstücke aus klassischer Baumwolle durch Schwitzen oder Wettereinflüsse feucht werden. Die Bekleidung wird schwer, gibt die Feuchtigkeit nicht wieder ab, lässt die Menschen dadurch frösteln, und scheuert obendrein auf der Haut. Das ist grundsätzlich sogar richtig und lässt sich leicht mit einem Baumwoll-T-Shirt und darüber einem Jogginganzug aus nahezu reiner Baumwolle nachvollziehen. Aber das ist der falsche Ansatz. Tatsächlich ist Wolle das älteste Funktionsmaterial überhaupt. Es kommt nur entscheidend auf die Art der Wolle, eine Kombination mit anderen Naturfasern und schließlich darauf an, wie diese Kleidungsstücke getragen werden.

Outdoor wird Bio: mit Bio-Hightech

Geht es um Green Fashion, denken die meisten vor allem an Baumwolle und deren ökologischen, sozial verträglichen Anbau oder Fairtrade. Dabei schenkt uns die Natur mit ihrer Fauna und Flora noch eine Vielzahl anderer Fasern mit jeder Menge vorteilhaften Eigenschaften für die Verwendung zur Herstellung von Bekleidung – von der ziemlich bekannten Merino-Wolle über die schon etwas exotischere Yak-Wolle bis hin zum Hanf, dessen Fasern sich ähnlich wie Leinen aufbauen, aber ungleich ressourcenschonender gewonnen werden können.

Yak Rind

Yak ist eine Rinderart, die für die Gewinnung von Yak-Wolle bekannt ist

Neben dem Material-Mix für einzelne Outdoor-Kleidungsstücke kommt dann der Kombination beim Tragen wichtige Bedeutung zu. Wie andere Outdoor-Kleidung wird auch die Bio-Outdoor-Bekleidung von Hess Natur in mehreren Schichten getragen – alle zusammen entwickeln optimale Outdoor-Eigenschaften mit einem hohen Wohlfühlfaktor, der bei jeder Witterung stundenlange Aufenthalte in der freien Natur möglich macht. Dieser schichtweise Aufbau wächst je nach Wetterbedingungen auf bis zu vier Lagen an.

Die Basis bildet eine leichte Funktionswäsche aus Bio-Merino, die sich durch eine Seidenbeimischung besonders angenehm auf der Haut anfühlt. Neben ihrer Hautfreundlichkeit bringt diese Basis-Schicht einen Klimaausgleich mit Feuchtigkeitsregulierung mit und wirkt zugleich antibakteriell, was unangenehme Gerüche durch Schwitzen minimiert. Darüber kannst du ganz nach deinem Geschmack T-Shirts, Blusen oder Hemden tragen, die mit verschiedenen Baumwoll- oder Woll-Fasern die Eigenschaften der Funktionswäsche ergänzen und zugleich dein modisches Statement werden.

Merino Schaf

Merino-Wolle wirkt antibakteriell und feuchtigkeitsregulierend

Eine dritte Lage sorgt dann für den Kälteschutz oder eine angenehme Wohlfühl-Wärme. Sie besteht aus Westen oder leichten Jacken aus natürlicher Baumwolle oder Merino-Wolle, die mit ihrer dichten Verarbeitung Wärme auf deinem Körper gut isolieren können. Unterschiedliche Strick-Arten schaffen dabei eine ganze Reihe abwechslungsreicher Looks. Jetzt darf es gern etwas kühler werden, aber es sollte immer noch trocken bleiben. Bei Feuchtigkeit oder Nässe braucht dieses ökologisch-nachhaltige Outdoor-Outfit ansonsten noch eine vierte Lage: eine zweite Jacke – aus Bio-Baumwolle – die mit natürlichen pflanzlichen Wachsen oder Ölen wasserabweisend wird und eventuell mit einer ökologischen Wattierung noch weiteren Kälteschutz bieten kann.

So entsteht am Ende eine funktionale Outdoor-Kleidung, die sich beliebig durch das Anlassen oder Weglassen einer Schicht jedem Wetter anpasst. Viele Details wie zum Beispiel elastische Kordeln an Kapuzen oder Kragen und ebenso elastische Ärmeleinfassungen oder doppelte Reißverschlüsse und manches mehr ergänzen die guten Allwetter-Eigenschaften dieser Bekleidung. Auch den beliebten Fleece-Stoff gibt es fair und ökologisch. Diese Bio-Fleece-Kleidung kannst du bei nicht allzu kaltem, trocknem Wetter allein als zweite oder dritte Schicht tragen, oder du fügst sie unter einer wasserabweisenden Oberjacke ein. Wo eine Behandlung wie eine Imprägnierung notwendig wird, sollte sie frei von sämtlichen bedenklichen oder gesundheitsschädlichen Chemikalien.

Schlussendlich kann man sagen, dass die faire und ökologische Revolution auch bei der Outdoor-Bekleidung angekommen ist und mit der sich daraus ergebenen Qualität etabliert hat. Weiterlesen…

Quellen: Bilder: Depositphotos/baranq, blasbike, DmitryRukhlenko, membio, Text: red