Anbau von Eiweißpflanzen soll gestärkt werden
Soja und andere Eiweißpflanzen erweitern Fruchtfolgen, senken den Düngebedarf auf Feldern und liefern wertvolle Proteine. In Europa sind heimische Eiweißpflanzen jedoch noch nicht konkurrenzfähig. Mit der Soja-Erklärung könnte sich das aber bald ändern.
Eiweißpflanzen, sogenannte Leguminosen, sind ein wichtiger Teil der nachhaltigen Landwirtschaft. Sie erweitern Fruchtfolgen und senken den Düngebedarf auf den Feldern, indem sie Stickstoff binden und ihn im Boden verfügbar machen. Zudem tragen sie zum Klimaschutz und der Stärkung der biologischen Vielfalt bei. Ganz nebenbei stellen die Früchte der Pflanzen eine besonders wertvolle Proteinquelle für Mensch und Tier dar.
Soja aus der EU: nachhaltig, zertifiziert und gentechnikfrei
Die in Europa heimischen Eiweißpflanzen sind zurzeit jedoch noch nicht auf dem Markt konkurrenzfähig, auch wenn sie in puncto Nachhaltigkeit besser abschneiden als importiertes Soja. Die Landwirtschaftsminister aus Deutschland und 13 weiteren EU-Mitgliedstaaten haben jetzt in Brüssel eine gemeinsame Soja-Erklärung unterzeichnet, das ein Signal für die Stärkung des Anbaus von Eiweißpflanzen in der EU setzt. Im Gegensatz zu Soja aus Südamerika werden für heimische Eiweißpflanzen keine Regenwälder abgeholzt, die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung der Leguminosen sind nachhaltig, zertifiziert und gentechnikfrei.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hofft jetzt, dass die EU-Kommission ohne große Verzögerung die angekündigte Eiweißstrategie vorlegt, damit diskutiert werden könne, wir sich eine Versorgung mit nachhaltig produzierten Eiweißfuttermitteln realisieren lässt. Deutschland habe mit seiner nationalen Eiweißpflanzenstrategie, mit der unter anderem Wettbewerbsnachteile heimischer Pflanzen verringert und Forschungslücken geschlossen werden sollen, bereits wichtige Grundlagen gelegt.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft; Bilder: Depositphotos/stevanovicigor; Autor: kle
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