EU risikiert atomare Schäden für die Umwelt
Zehn Unternehmen verklagen die EU-Kommission. Es geht um Atomstrom und das britische Atomkraftwerk Hinkley Point C. Hier sollen Milliarden Euro Beihilfe freigestellt werden.
EU pumpt Gelder in Atomkraftwerk
Atomkraftwerk Nein Danke! Der Slogan ist Programm und spricht vielen Menschen aus dem Herzen. Vor allem nach der letzten Katastrophe auf dieser Erde. Das aber scheint die EU-Kommission nicht zu berühren. Im Gegenteil, Atomstrom wird von dieser Seite sogar noch gefördert. Milliardenfach. So geplant bei dem britischen Atomkraftwerk Hinkley Point C. Greenpeace Energy hat die Subvention genau errechnet und kommt auf 108 Milliarden Euro. Hinzu kommen weitere 20 Milliarden Euro seitens des britischen Staates für den Bau von Atomstrom sowie weitere Garantien für die Investoren.
In der Lausitz stehen die beiden Windparks Buchhain I und Buchhain II. Seit Anfang 2012 erzeugen die sieben 150 Meter hohen Windenergieanlagen Ökostrom, der den jährlichen Bedarf von knapp 10.000 Haushalten deckt.
EU-Kommission am Pranger
Wegen dieser Beihilfe zu Atomstrom und möglicher Umweltbelastung verklagen zehn Unternehmen aus Ökostromanbietern und Stadtwerken die EU-Kommission. Darunter Greenpeace Energy, die Energieversorgung Filstal, die österreichische oekostrom AG sowie die Stadtwerke Aalen, Bietigheim-Bissingen, Bochum, Mainz, Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tübingen. „Wir klagen gegen diese maßlosen Atomsubventionen, weil sie ökologisch und volkswirtschaftlich unsinnig erscheinen und erhebliche finanzielle Nachteile für andere Energie-Anbieter, die Erneuerbaren und die Verbraucher bedeuten“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Greenpeace Energy. Und Dr. Achim Kötzle, energiewirtschaftlicher Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen erklärt hierzu: „Durch die Entscheidung der EU-Kommission drohen negative Auswirkungen auf unsere umweltschonenden Erzeugungsanlagen“. Er sieht in der Beilhilfe ein negatives Störsignal für die Wirtschafts- und Investitionstätigkeit der Stadtwerke. „Wenn das britische Beihilfemodell Schule macht – und hierzu gibt es starke Signale aus Polen, der Tschechischen Republik und Ungarn – dann sieht es um die deutsche Energiewende und die dezentrale Energieversorgung düster aus“, so Kötzle.
Risiko: atomare Schäden Mensch und Natur
Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der Klagegemeinschaft kommt zum Ergebnis: Würde das Beihilfeschema für Hinkley Point C Schule machen, hätte das enorme Auswirkungen auf den deutschen Strommarkt und Atomstrom. Hinsichtlich von Preisverfall für Börsenstrom bis zur Umweltbelastung und atomare Schäden für die Umwelt.
Textquelle: Greenpeace Energy eG, Bildquelle: Marc-Oliver Schulz/Greenpeace Energy eG, Autor: red