Ist unser Wasser noch zu retten?
Unsere Gewässer sind laut Bundesverband für Umwelt und Naturschutz (BUND) in einem erbärmlichen Zustand. Unsichtbare Belastungen bedrohen unsere Flüsse und Seen. Der Gewässerreport deckt auf, wo die Politik passiv bleibt und der Naturschutz keine Chance hat.
Wasser scheint in Deutschland schon lange keine Quelle allen Lebens zu sein. Wo sich Umweltsünden vor 40 Jahren noch durch Schaumkronen und angespülte, tote Fische bemerkbar machten, erwecken heute scheinbar klare Gewässer den Eindruck von nachhaltigem Gewässerschutz. Kein Wunder, denn die derzeitigen Verschmutzungen von Flüssen und Seen sind unsichtbar. Rund 92 Prozent unserer Seen und Flüsse sind in einem erbärmlichen Zustand.
Der BUND veröffentlichte dazu jetzt seinen aktuellen Gewässerreport mit einem ernüchternden Ergebnis. Vor allem die industrielle Landwirtschaft, der Braunkohlebergbau und die Industrie sorgen für kranke Gewässer. Zudem haben die einschneidenden Veränderungen der Flusslandlandschaften weitreichende Folgen für Deutschlands Gewässer. Handlungsbedarf ist laut BUND dringend notwendig, um unsere Flüsse und Seen noch zu retten. Der aktuelle BUND-Gewässerreport deckt auf, wo Gewässer vorsätzlich oder fahrlässig verschmutzt und zerstört werden. An neun verschiedenen Beispielen wird offensichtlich, dass der Gewässerschutz in ganz Deutschland über viele Jahre verschleppt wurde: Wo BUND-Gruppen gekämpft haben, aber die Politik sich nicht bewegen ließ; wo die Lobby-Interessen übermächtig waren; wo der Naturschutz keine Chance hatte.
Dass aktiver Naturschutz aber auch etwas in Bewegung setzt, wie beispielsweise mit der Kampagne „Rette unser Wasser“, zeigt der Gewässerreport ebenfalls. Der vollständige BUND-Gewässerreport 2018 kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Bild: Depositphotos/maximkabb, Text: Tine Esser