Der einzige deutsche Wal ist vom Aussterben bedroht

Der Schutz von bedrohten Tierarten wird in Zeiten des Klimawandels immer dringender. Auch in Deutschland müssen Maßnahmen beschlossen werden, um das Aussterben zu verhindern. So wie jetzt diese Maßnahmen für den Schweinswal.

Schweinswal vom Aussterben bedroht: Das wird jetzt dagegen getan

Der Schweinswal ist der einzige Wal. Der in deutschen Gewässern vorkommt. Leider gehört er gleichzeitig auch zu den gefährdeten Tierarten und soll nun durch eine neue Maßnahme der Europäischen Kommission dringend benötigten Schutz erhalten. Dabei geht es speziell um die Schweinswale in der zentralen Ostsee, deren Bestandsgröße auf nur circa 500 Tiere geschätzt wird. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf elf Ostsee-Schutzgebiete und beinhaltet unter anderem ganzjährige Fischereischließungen, die verpflichtende Anbringung von akustischen Abschreckvorrichtungen (sogenannte „Pinger“) sowie eine bis zu dreimonatige andauernde Stellnetzschließung.

Deutsche Gewässer sind von diesen Maßnahmen in den Schutzgebieten östlich von Rügen betroffen. Dazu gehören die Gebiete mit den Namen „Adlergrund“, „Westliche Rönnebank“, „Pommersche Bucht im Oderbank“, „Greifswalder Bodenrandschwelle und Teile der Pommerschen Bucht“. Sie befinden sich nämlich am Rand des Verbreitungsgebietes des Schweinswals in der zentralen Ostsee und er ist hier im Winter anzutreffen. Als Schutzmaßnahme werden diese Gebiete, gemeinsam mit angrenzenden polnischen und dänischen Gebieten, in Zukunft vom 1. November bis zum 31. Januar immer für die Stellnetzfischerei geschlossen.

Maßnahmen werden dringend benötigt

Bei der Beschießung des Maßnahmenpaketes orientierte man sich an aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, wie einem Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES). Auf der Basis dieses Gutachtens und der Empfehlungen der Fischerei-Regionalgruppe „Baltfish“ entstand die Rechtsverordnung, welche zum Schutz der Schweinswale beitragen soll.

Allerdings führen diese wichtigen Schutzmaßnahmen zu Einschränkungen von kleinen Küstenfischereien, die bereits mit einer schlechten Bestandssituation von Hering und Dorsch in der Ostsee zu kämpfen haben. Andererseits besteht auch beim Schweinswal eine geringe Bestandsmenge, was die Maßnahmen unbedingt nötig macht, um sein Aussterben in der Ostsee rechtzeitig zu verhindern.

Quelle: Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Bild: Depositphotos. YAYImages, Text: Fatma Cevik