Die Erde wird stumm
Die Insekten verschwinden in dramatischem Tempo. Fatale Auswirkungen hat das nicht nur auf Pflanzen und Tiere, sondern auch auf die Menschen. Damit nicht bald alles Leben auf dieser Erde verstummt, fordert der BUND zum gemeinsamen Handeln auf.
Summen und Brummen in Büschen, Bäumen und über Bächen wird immer seltener. Das Insektensterben ist ein wissenschaftlich bewiesener Fakt und wir merken es bereits vor der eigenen Haustüre. Jedes Jahr verschwinden zwei Prozent der Insekten weltweit. "In 100 Jahren könnten Insekten ausgestorben sein", prognostiziert der BUND. Zum Überleben brauchen wir die Insekten jedoch dringend. 90 Prozent aller Pflanzen und 60 Prozent aller Tiere können nur durch Insekten überleben. Sie bestäuben Pflanzen, lockern den Boden, dienen als Nahrung für andere Tiere und gelten als „Müllabfuhr“ der Natur.
Verantwortlich für das Insektensterben sind viele Faktoren. Verschiedene Studien machen jedoch deutlich, dass der Klimawandel und die intensive Landwirtschaft den größten Einfluss darauf haben. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Umweltministerin Svenja Schulz haben das Problem zwar erkannt, doch es fehlt an konkreten Maßnahmen. Schlimmer noch - erst kürzlich wurden von Julia Klöckner eigenverantwortlich 18 Unkraut- und Insektengifte zugelassen. Beide Ministerinnen sind derzeit die amtierenden "Weichensteller" für den Erhalt der Artenvielfalt. Der BUND fordert daher von Julia Klöckner und Svenja Schulze umgehend folgenden nachhaltigen und verbindlichen Insektenschutz:
- Auf zehn Prozent der Agrarflächen Lebensräume für Insekten schaffen.
- Bis Ende 2019 im Bundesnaturschutzgesetz ein Pestizidverbot in Schutzgebieten verankern.
- Umweltauswirkungen wie die Gefährlichkeit für Insekten sollen bei der Zulassung von Pestiziden künftig stärker berücksichtigt werden.
- Einen schrittweisen Glyphosat-Ausstieg bis 2021 umsetzen.
In Deutschland haben sich schon jetzt viele Menschen zur Rettung der Insekten zusammengeschlossen. Als Teil dieser großen Bewegung, kann jeder den Insekten eine Stimme geben und sich mit der Online-Petition des BUND an die beiden Ministerinnen wenden.
Jetzt protestieren!
Quelle: Bund für Umwelt- und Naturschutz e.V. (BUND), Bild: Depositphotos/jan.rozehnal.gmail.com, Text: Tine Esser