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Bienensterben durch Fipronil geht weiter trotz EU-Verbot
Das Pestizid Fipronil zerstört Bienenvölker und ist unter anderem deswegen in der EU verboten. Eine Notfallregelung für Pestizide lässt aber zu, dass es momentan wieder verwendet wird.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat trotz des Verbots in der EU, das für Bienen sehr gefährliche Pestizid Fipronil zugelassen. Dies wurde durch eine sogenannte Zulassung für Notfallsituationen ermöglicht. Ende November 2013 hatte sich das BVL noch gegen die Anwendung des Giftes ausgesprochen, jetzt der Kurswechsel. Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace erklärt: „Das BVL muss die Sonderzulassung für 120 Tage unverzüglich zurücknehmen. Es ist unverantwortlich, dass sich das BVL über das EU-Verbot stellt und damit den Tod von weiteren Bienenvölkern in Kauf nimmt.“ Die Anwendung des Pestizids Fipronil ist auf Gebiete, die stark von Drahtwürmern befallen sind, beschränkt und auch nur nach einem Warndienstaufruf des Pflanzenschutzdienstes. Fipronil ist jedoch sehr gefährlich und es gibt auch Alternativen, um Drahtwürmer zu bekämpfen, wie zum Beispiel eine angepasste Bodenbearbeitung und eine durchdachte Fruchtfolge. Im Mai 2013 hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) eine „hohe akute Gefahr“ des Pestizids Fipronil des Chemiekonzerns BASF bestätigt. In den letzten Jahren sind ein Drittel der Bienenvölker in Deutschland gestorben, das liegt unter anderem an dem Einsatz von Pestiziden.
Quelle: Greenpeace
Text: Kristina Reiß