250.000 Menschen demonstrieren gegen TTIP
Eine Viertelmillion Menschen haben auf einer der größten Demos, die Deutschland bisher erlebt hat, ihre Stimme gegen die transatlantischen Freihandelsabkommen erhoben. Die Befürworter von TTIP und CETA werden angesichts des Protests nervös.
TTIP und CETA, die beiden Freihandelsabkommen der EU mit den USA beziehungsweise Kanada, stehen nicht erst seit gestern in der Kritik. Mangelnde Transparenz, sinkende Standards beim Umwelt- und Verbraucherschutz sowie zu viel Macht für große Konzerne zum Nachteil kleiner und mittelständischer Unternehmen – Kritikpunkte kann man viele finden.
Bei der bisher größten Anti-TTIP/CETA-Demonstration am 10. Oktober gingen 250.000 Menschen auf die Straßen Berlins, um gegen die problematischen Freihandelsabkommen zu demonstrieren. Hier wurde deutlich: die Bürgerinnen und Bürger nehmen nicht einfach so hin, was in der Politik verhandelt wird. Angesichts der großen Menschenmassen musste die Polizei zusätzliche Brücken öffnen und eine weitere Route einrichten.
Sehen die Befürworter die Abkommen schon in Gefahr?
Überwältigende Teilnahme an der Anti-TTIP-Demo in Berlin.
Während der Widerstand in der Bevölkerung wächst und sich immer mehr Menschen gegen die Abkommen aussprechen, werden die Unterstützer von TTIP und CETA nervös. SPD-Chef Sigmar Gabriel versuchte so zuletzt, die Menschen zu belehren, sie sollten sich nicht „bangemachen“ lassen. CDU-Wirtschaftspolitiker Joachim Pfeiffer sprach derweil von einer „Empörungsindustrie“ und der Industrieverband BDI betont auf Plakaten verzweifelt die angeblichen Vorteile der Freihandelsabkommen.
Für die Demonstrierenden ist dies jedoch ein deutliches Zeichen dafür, dass die Befürworter der Abkommen zunehmend unsicherer werden. Angesichts der Diffamierung der Protestaktionen und der Nichtbeachtung der Anliegen der Bürgerinnen und Bürger wollen die Gegner in ihrem Widerstand nicht nachlassen.
Quelle: Bund; Bild: Bund, TTIP-Demo; Autor: kle