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Hier entsteht Frankfurts erste vegane Kita
Vegane Kita

Hier entsteht Frankfurts erste vegane Kita

Immer mehr Eltern ernähren ihre Kinder vegan. Sobald diese jedoch in die Kita kommen, werden die Familien meist vor ein Problem gestellt: keine veganen Mahlzeiten, dafür Bauernhof- und Zoobesuche. Diese Elterninitiative ist aktiv geworden und eröffnet ihre eigene vegane Kita.

Immer mehr Eltern ernähren nicht nur sich, sondern auch ihre Kinder vegan. Tierwohl, Umweltschutz, Gesundheit — Gründe dafür, vegan zu leben, gibt es viele. Wenn die Kleinen jedoch in den Kindergarten kommen sollen, werden vegan lebende Familien meist vor ein Problem gestellt: In den wenigsten Einrichten werden vegane Mahlzeiten angeboten, stattdessen stehen Bauernhof- und Zoobesuche angeboten, die Veganer aufgrund der unnatürlichen Haltungsbedingungen ablehnen. — Ganz abgesehen davon, dass die Familien sich immer wieder gegenüber der Einrichtung und anderen Kindern und Eltern für ihre Lebensweise rechtfertigen müssen.

Eltern werden selbst aktiv

In Frankfurt am Main ist eine Elterninitiative aktiv geworden und eröffnet ihre eigene vegane Kita. Die Initiatoren sind Eltern, die sich 2013 in einem veganen Café in der Stadt kennengelernt und über die Probleme bei der Suche nach einer geeigneten Kita für ihre gleichaltrigen Kinder ausgetauscht haben. Da es in Frankfurt noch keine Kita gab, in der die Kleinen nicht auf vegane Ernährung hätten verzichten müssen, gründeten die Eltern den Verein Veggie-Kids e.V. und bewarben sich mit einem umfassenden Kita-Konzept bei der Stadt. — Mit Erfolg: Das Konzept sei sehr positiv aufgenommen worden und im Rahmen des sogenannten „Sofortprogramms“ übernehme die Stadt alle Kosten und unterstütze die Träger, berichtet Vater Lucien Coy.

Vegane Mahlzeiten und Naturerlebnisse ohne Tierausbeutung

In der Kita „Mokita“, die im Frühjahr 2018 eröffnet werden soll, wird es frisch zubereitetes Essen aus pflanzlichen und möglichst regionalen und saisonalen Zutaten geben. Ein ausgebildeter Koch mit veganer Praxiserfahrung wird darauf achten, dass die Mahlzeiten alle wichtigen Nährstoffe enthalten. Außerdem stehen statt Zoo- und Bauernhofbesuchen Ausflüge in den „GrünGürtel“ Frankfurt auf dem Programm, um den Kindern Naturerlebnisse ohne Tierausbeutung zu ermöglichen.

Da das Thema vegane Kinderernährung immer noch stark polarisiere, sei es wichtig, ein dickes Fell für Kritik zu entwickeln, weiß Lucien Coy. Obwohl die Initiatoren bei Behördengängen oft positiv überrascht worden seien, rufe das Thema auf Facebook oder in den Kommentarspalten der Presse viele negative Reaktionen hervor. Hier helfe es, ruhig und sachlich zu bleiben.

Quelle: Vebu; Bilder: Depositphotos/oksun70; Autor: kle