Tomate vor Syngenta-Patent gerettet
Über 65.000 Menschen aus ganz Europa haben erfolgreich Einspruch gegen die Patentierung einer Tomatensorte durch den Syngenta Konzern erhoben. Damit bleibt nicht nur die Sortenvielfalt erhalten, sondern sichert Bauern und Bäuerinnen auch Unabhängigkeit von Agrarkonzernen.
Es war der größte Masseneinspruch, den es jemals gegen ein Patent auf Leben gegeben hat. Zehntausende Menschen aus ganz Europa kämpften seit 2017 gegen eine Tomaten-Patent für den Agrarkonzern Syngenta. Mit Erfolg - Das Europäische Patentamt gab dem Druck der Bürgerinnen und Bürger nach und hob jetzt die Patentierung wieder auf. Syngenta beanspruchte die Tomate als Erfindung, obwohl sie lediglich das Ergebnis einer ganz normalen Züchtung ist.
Patente auf Obst, Gemüse, Getreide oder Tiere geben Konzernen wie Syngenta oder Bayer/Monsanto die Macht darüber, was auf den Feldern angebaut wird, was wir essen und wie viel wir dafür bezahlen. Das bedroht die Sortenvielfalt. Und es macht Bauern und Bäuerinnen auf der ganzen Welt abhängig von den Agrarkonzernen. Bereits seit 2015 kämpft Campact gemeinsam mit zahlreichen Bündnispartnern gegen Patente auf Leben und war auch bei diesem Einspruch mit vielen UnterstützerInnen dabei. Aber ohne den Einsatz aller, die sich gegen mächtige Agrargiganten, deren Anwälte und Lobbyisten stellen, wäre diese Errungenschaft nicht möglich gewesen. Dennoch bezweifelt Campact, das sich die Agrarkonzerne geschlagen geben. Dazu ist die Monopolisierung von Saatgut, Pflanzen und Tieren viel zu lukrativ.
Quelle: Campact e.V., Bild: Depositphotos/mac_sim, Text: Tine Esser