Milchkuhhaltung in Deutschland nicht artgerecht
Jede dritte Milchkuh scheidet in Deutschland wegen unnatürlicher Haltung frühzeitig aus der Milchproduktion aus. Bis heute unterliegen sie keiner Tierschutzverordnung, die ihre artgerechte Haltung regelt. Die Welttierschutzgesellschaft fordert von den verhandelnden Parteien, endlich gesetzlich verbindliche Richtlinien für die Landwirtschaft festzulegen.
Bereits vor den Koalitionsverhandlungen haben sich die Parteien CDU, CSU und SPD dafür ausgesprochen, die Lücken in den Haltungsnormen im Tierschutzrecht zu schließen. Die Einführung einer Haltungsverordnung für Milchkühe ist laut Welttierschutzgesellschaft längst überfällig. Jährlich scheidet jede dritte Milchkuh aus der Milchproduktion in Deutschland aus und wird frühzeitig geschlachtet, hauptsächlich verursacht durch Milchhochleistungen, nicht tiergerechte Haltungsbedingungen und ein fehlerhaftes Management.
Mit einer Petition, die von 250.000 Bürgern unterzeichnet wurde, fordert die Welttierschutzgesellschaft jetzt die Parteien auf, zu ihrem Wort zu stehen und die Erweiterung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Milchkühe als explizite Zielvereinbarung in den Koalitionsvertrag mit aufzunehmen. Ein Entwurf zur Gesundheit und zum Wohl der Milchkühe wurde von den Tierschützern gemeinsam mit Landwirten, Juristen und Wissenschaftlern ausgearbeitet und bereits vorgelegt. Dennoch befürchten die Campainer der Welttierschutzgesellschaft erneut nur leere Versprechungen von Seiten der Politik und fordern mit Nachdruck, endlich "den Bedürfnissen und dem Sozialverhalten der Milchkühe Rechnung zu tragen und entsprechende gesetzlich verbindliche Standards zu schaffen."
Quelle: Welttierschutzgesellschaft e.V., Bild: Gisela Krohn, Text: Tine Esser