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Die Stuttgarter Luft ist schwer belastet. Bei Untersuchungen im Dezember und Januar wurden in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt extrem hohe Stickstoffdioxid-Werte gemessen.
Schadstoffbelastung

Extrem hohe Stickstoffwerte in Stuttgart

Hohe Schadstoffwerte in der Luft sind nicht erst seit dem aktuellen Abgasskandal ein Problem. In Stuttgart wurde jüngst Feinstaubalarm ausgerufen, doch das Problem ist viel gravierender, als dass es mit einem autofreien Tag gelöst werden könnte.

Die Stuttgarter Luft ist schwer belastet. Bei Untersuchungen im Dezember und Januar wurden in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt extrem hohe Stickstoffdioxid-Werte gemessen. Und das nicht nur an stark befahrenen Straßen und dem  Hauptbahnhof, sondern auch in der Nähe von Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten. Und selbst in Gegenden, in denen verhältnismäßig wenig Verkehr herrscht, wie zum Beispiel in Fußgängerzonen sind die Schadstoffwerte beunruhigend hoch.

Jahrelange Überschreitung der erlaubten Höchstwerte

Das hat das Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg im Rahmen von stationären und mobilen Messungen herausgefunden, die von der Deutschen Umwelthilfe in Auftrag gegeben wurden. Insgesamt liegen die Jahresmittelwerte an Schadstoffdioxid (NO2) an vielen Orten deutlich über dem erlaubten Jahresmittelwerte von 40 µg/m³ (Makrogramm pro Kubikmeter). Zwar sind das keine neuen Ergebnisse, denn stationäre Messstationen wie die am Neckartor melden seit Jahren regelmäßig Überschreitungen der erlaubten Werte.  Durch die mobilen Messungen konnte die tatsächliche Schadstoffbelastung aber noch deutlich umfassender ermittelt werden. Außerdem wurden auch die Emissionen von den Fahrzeugen genauer bestimmt, die für die hohe Luftverschmutzung hauptverantwortlich sind, nämlich Dieselfahrzeuge und städtische Busse.

Wegen der seit Jahren extrem hohen Feinstaubbelastung in Stuttgart gilt dort seit Mitte Januar ein freiwilliges Fahrverbot. Die Deutsche Umwelthilfe bezeichnet das allerdings als „Placebo“ und geht davon aus, dass angesichts der neuen Ergebnisse umfangreiche Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in der Stuttgarter Umweltzone durchgesetzt werden können.

Auch in der Nähe von Schulen und Krankenhäusern wurden hohe Stickstoffwerte gemessen

Quelle: DUH, Bild: Bild 1: Miriam Reh/Tim Adler/DUH; Bild 2: Martin Horbanski/DUH, Text:  Ronja Kieffer