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Die Jagd nach Meereswirbeln hat begonnen
Luftige Meeresforschung

Wieso erkundet ein Zeppelin Meere und Ozeane?

Satellitenfotos nutzen nichts, jetzt muss ein Zeppelin her: Das Luftschiff soll Meereswirbel untersuchen, die als Unterwasserströmungen einen wichtigen Einfluss auf die Algenbildung im Meer und auf das Klima haben. Welchen genau – das soll jetzt der Zeppelin herausfinden.

Die Jagd nach Meereswirbeln hat begonnen: Im Rahmen des diesjährigen Themas „Meere und Ozeane“ der Wissenschaftsjahre 2016/17 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung setzt die Meeresforschung zum ersten Mal auf den Einsatz eines Zeppelins. Das 75 Meter lange Luftschiff soll innerhalb einer 12-tägigen Expedition Meereswirbel untersuchen, deren kleinere Wirbel mit einer Größe von etwa 100 Metern man durch Satelliten bislang nicht erfolgreich aufspüren konnte. Die kleinen Meereswirbel bestehen zudem oft nur wenige Stunden und gelten im Unterschied zu Meeresströmungen als weitestgehend unerforscht. Die spannende Zeppelin-Expedition kann also unser Verständnis von klimatischen und meereswissenschaftlichen Zusammenhängen von Grund auf verändern!

Wirbeljäger in der Ostsee

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des „Wirbeljägers“ werden unter der Leitung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) im Gebiet zwischen Usedom und Bornholm in der Ostsee nach Meereswirbeln suchen, um sie zu vermessen. Man nimmt an, dass Meereswirbel einen wichtigen Einfluss auf die Nahrungskette der Ozeane, die Algenbildung und auch auf das Klima haben. Mit dem Zeppelin ist es der Meeresforschung erstmals möglich, direkt über den entsprechenden Wirbeln zu „parken“, um mit einer speziellen Messtechnik den gesamten Meereswirbel samt Kern zu untersuchen. Damit erlebt das Wissenschaftsjahr 2016/17 schon jetzt einen echten Höhepunkt bei der Entdeckung unserer Meere und Ozeane!

Quellen: BMBF, Bild: depositphotos/thomaseder, Text:  Isabel Binzer