Zurück zur Natur - Bfn fördert Mischfruchtanbau
Monokulturen stehen seit langem im Verruf die biologische Vielfalt zu zerstören. In einem Pilotprojekt werden Erbsen jetzt wieder mit einer zweiten Nutzpflanze angebaut. Kombiniert mit dem seltenen Leindotter, soll in den neuen Bundesländern der Mischfruchtanbau eine Renaissance erfahren.
Um den zunehmenden Artenrückgang in der Agrarlandschaft aufzuhalten, wurde in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen Anhalt jetzt ein Pilotprojekt zur Wiederbelebung des Mischfruchtanbaus gestartet. Das Bundesumweltministerium fördert das vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) fachlich betreute Vorhaben „Etablierung eines großflächigen Mischfruchtanbaus von Erbsen und Leindotter zur Stärkung von Artenvielfalt und Ökosystemleistungen und Aufbau einer Wertschöpfungskette basierend auf nachhaltig produzierten, heimischen, nachwachsenden Rohstoffen“ bis 2022 mit 705.000 Euro.
Durchgeführt wird das Projekt vom Baufarbenhersteller DAW SE, der bereits mehrfach für die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Produkte ausgezeichnet wurde. Geplant ist, die hiesigen Landwirte und Landwirtinnen dafür zu gewinnen, Erbsen nicht mehr in Monokultur anzupflanzen, sondern zusammen mit der seltenen Nutzpflanze Leindotter. Der Mischfruchtanbau wird somit wieder attraktiver Anziehungspunkt für Insekten. Parallel dazu werden, durch das schnelle Wachstum der Leindotterpflanze, unerwünschte Beikräuter unterdrückt. "Zudem kann das in dem Projekt zusätzlich gewonnene Leindotteröl weniger nachhaltige Rohstoffe in der Farbindustrie langfristig ersetzen, wenn die landwirtschaftlichen Betriebe sowie die produzierenden Unternehmen damit Gewinne erzielen", sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. Damit soll eine nachhaltige Wertschöpfungskette aufgebaut und optimiert werden. Organisiert wird außerdem die Abnahme des Ernteguts und die Weiterverarbeitung des Leindotters, dessen Öl für die Herstellung neuer, nachhaltiger Produkte wie Lasuren, Holzölen und Lacke verwendet wird.
Quelle: Bundesamt für Naturschutz, Bild: Depositphotos/Suljo, Text: Tine Esser