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Verbreitung invasiver Arten, wie der Waschbär, soll verhindert werden
Naturschutz-Verordnung

Kein Platz für fremde Tier- und Pflanzenarten

Tier- und Pflanzenarten, die sich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets ansiedeln, werden als „invasiv“ bezeichnet. Eine neue EU-Verordnung soll ihre weitere Ausbreitung verhindern, da sie die biologische Vielfalt gefährden. In Deutschland sind 24 Arten betroffen.

Europaweit gibt es 37 Tier- und Pflanzenarten, die laut einer neuen EU-Verordnung an ihrer weiteren Verbreitung gehindert werden sollen, weil sie als „invasive gebietsfremde Arten“ die biologische Vielfalt gefährden. Als invasiv gelten solche Tiere und Pflanzen die absichtlich oder unabsichtlich vom Menschen in Regionen gebracht wurden, die sich außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets befinden und in ökologischer, ökonomischer oder gesundheitlicher Hinsicht bedenklich sind.

Verbreitung invasiver Arten soll verhindert werden

In Deutschland gehören dazu beispielsweise der Waschbär, der Signalkrebs oder der Amerikanische Ochsenfrosch. Anders als andere, nur vereinzelt vorkommende Arten sind diese hierzulande weit verbreitet und führen ein wildes Leben in der Natur. Für sie sind deswegen laut der neuen Verordnung umfangreiche Managementmaßnahmen erforderlich. Das bedeutet, dass sie zwar nicht beseitigt werden, sich aber auch nicht weiter verbreiten sollen. Im Falle von Waschbär und Signalkrebs gibt es in Deutschland bereits entsprechende Kontrollsysteme.

Laut Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Bundesumweltministerium (BMUB) müssen Handel, Behörden und Öffentlichkeit zusammenarbeiten, um die Einschleppung und Ansiedlung weiterer und die Ausbreitung bereits vorhandener invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern. Bei allem Verständnis für den Schutz der heimischen Biodiversität bleiben Fragen offen: Bedeuten entsprechende Maßnahmen nicht einen allzu großen Eingriff in die Natur, die eigentlich in der Lage ist, Ungleichgewichte selbständig zu regulieren? Sollen hier tatsächlich Ökosysteme geschützt werden oder geht es in Wahrheit um die Bewahrung einer Kulturlandschaft, die über Jahrhunderte durch menschliche Einflüsse geformt wurde? Und leisten fremde Arten für diese nicht sogar einen wichtigen Beitrag?

Weitere Informationen finden Sie beim Bundesamt für Naturschutz.

Quellen: BMUB / BfN, Bild: depositphotos/northernland, Text: Ronja Kieffer