Regional ist nicht gleich Bio
Der Trend beim Lebensmitteleinkauf ist eindeutig: Immer mehr Menschen möchten regionale Produkte auf dem Tisch haben. Aber auch die können durch Pestizide belastet sein, denn deren Einsatz ist in der konventionellen Landwirtschaft Standard.
Die Entscheidung für regionale Lebensmittel ist zunächst einmal eine gute, denn sie stärkt die Wertschöpfung in der Region. Für viele Menschen spielt neben der Vertrauensfrage auch der Aspekt der Nachhaltigkeit eine Rolle. Doch regional bedeutet nicht automatisch auch nachhaltig. Denn auch auf den Feldern am Ortsrand können schädliche Pestizide eingesetzt werden. Und die landen dann möglicherweise nicht nur auf dem Teller, sondern auch in der Atemluft oder im Grundwasser.
Giftige Pestizide schaden der Gesundheit
Dass das keine Gruselgeschichte, sondern Realität ist, zeigen zum Beispiel Studien des Pestizid Aktions-Netzwerks (PAN Germany e.V.). Schon 2012 kam das Netzwerk zu dem Schluss, dass aufgrund der Schadstoffbelastung in Lebensmitteln, Grund- und Trinkwasser „dringender Handlungsbedarf“ bestehe. In einer aktuellen Publikation sind zahlreiche Fälle der Belastung durch giftigen Sprühnebel dokumentiert. Grundlage sind die Berichte von Betroffenen, die unter Kopfschmerzen und Übelkeit leiden oder buchstäblich in giftigen Wolken leben müssen.
In der ökologischen Lebensmittelwirtschaft sind chemisch-synthetische Pestizide strikt verboten und es gelten freiwillige Standards, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Und auch hier ist Vertrauen ein wichtiger Punkt. Und zwar auf allen Ebenen: Zwischen Bauern, Großhändlern und Einzelhandel genauso wie zwischen Hersteller, Verkäufer und Verbraucher. Wer also regional und nachhaltig zugleich einkaufen möchte, der sollte auch auf dem Wochenmarkt auf Bio-Qualität achten und sich der ökologischen Anbau-Standards des Landwirts seines Vertrauens vergewissern.
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Quellen: Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V., Bild: Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V., Autorenname: Ronja Kieffer