Umdenken in Sachen Stadtbegrünung
In vielen deutschen Städten blühen neuerdings zwischen den herkömmlichen Blumenbeeten auch Zucchini- oder Tomatenpflanzen. Dass diese Initiativen mehr sind als nur ein aktueller Trend, zeigt die Tagung "Unsere Erde – ein globaler Garten?" am Goetheanum im schweizerischen Dornach in der vergangenen Woche. Im Rahmen der Tagung wurden Möglichkeiten der Stadtbepflanzung am positiven Beispiel Basel aufgezeigt und neue Wege ausgelotet.
Der Anbau von Obst und Gemüse in der Stadt kann natürlich in keinem Fall zu einer autarken Lebensmittelversorgung führen. Bei den Versuchen aus „Alibigrün“ essbare Felder oder zumindest Blumenbeete zu machen handelt es sich laut Bastiaan Frich, Vize-Präsident von Urban Agriculture Netz Basel und Redner bei der Tagung, vielmehr um einen Beitrag zur Sensibilisierung im Umgang mit Lebensmitteln. Ein Beet in der Stadt kann Lust machen auf eigene Anbauversuche oder zumindest zur kritischen Reflexion der Herkunft und Produktionsbedingungen von Lebensmitteln anregen.
„Holt die Natur in die Stadt“
Unter diesem Slogan warb Jean-Michel Florin von der Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum im Rahmen der Tagung dafür, von dem auszugehen, was einen persönlich anspricht. Ein Garten ist seiner Ansicht nach mehr als nur ein Lieferant von Nahrungsmitteln, er spricht viel mehr den ganzen Menschen an, da Früchte und Blüten Freude bereiten. Dadurch ist er auch für Kinder ein idealer Ort, um sich psychisch und motorisch zu entfalten und einen respektvollen Umgang mit der Natur zu erlernen.
Möglichkeiten der Beteiligung an Stadtgärten
Inzwischen gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich in Städten in Sachen urban gardening zu engagieren, so kann man beispielsweise selbst anbauen, sich einem Gemeinschaftsgarten anschließen oder sich mit dem Lebensmittelkreislauf beschäftigen. Weitere Informationen und regionale Beispiele finden sie hier: Himmelbeet, Hafengarten Offenbach
Bilder: depositphotos/ hannamariah, Text: Anna-Lena Kraft