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Tempo 30

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Tempo 30 für bessere Lebensqualität

Einmal im Jahr, eine Woche lang, engagiert sich ganz Europa für eine nachhaltige Mobilität. Dazu gehört als ein Baustein Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit – in Städten und Ortschaften – überall da wo Menschen leben, sich aufhalten. Doch während andere europäische Länder vormachen wie es geht, ein positives und neues Lebensgefühl zu etablieren, werden Initiativen in Deutschland ausgebremst.

Dabei zeigen seit 2010 Beispiele aus Großbritannien und Österreich, dass es auch anders geht. In Bristol und Edinburgh, sowie seit Neuestem auch in Liverpool ist die Regelgeschwindigkeit 20 Meilen pro Stunde, das entspricht etwa 30km/h. Alle drei Städte sind Teil des britischen Städtenetzwerks, die mit dem Slogan »20's Plenty for Us« ein neues Lebensgefühl in ihren Gemeinden einfordern. Auch mehr und mehr deutsche Städte sehen in Tempo 30 die geeignete stadtverträgliche Geschwindigkeit, weil dadurch Unfallgefahr und Lärmbelastung sinken und sich die Lebensqualität erheblich verbessert. Trotzdem beißen Frankfurt, Ulm, Wiesbaden oder auch Kassel mit Planungen für ein ausgedehntes Tempo 30-Netz auf Granit.

„Aufgrund der derzeitigen Regelungen in der StVO, die nicht zulassen, Hauptverkehrsstraßen in Tempo-30-Zonen zu integrieren, werden den Kommunen Stolpersteine in den Weg gelegt. Die Entwicklung von sinnvollen Gesamtkonzepten ist hierzulande nicht möglich. Stattdessen müssen Kommunen mit hohem Verwaltungsaufwand Zone um Zone beantragen“, so Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim ökologischen Verkehrsclub VCD. Der Grund ist die bisherige Verweigerungshaltung der Politik, die Regeln in der Straßenverkehrsordnung (StVO) an neue Gegebenheiten anzupassen. „Kritiker legen Tempo 30 lieber als Verzicht, statt Zugewinn aus“, kritisiert Anja Hänel weiter. Der VCD fordert Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit mit Ausnahmen, wo sie nötig, sinnvoll und sicher sind.

Quelle: Ökologischer Verkehrsclub, Thinkstock / Text: Marie A. Wagner