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NABU-Statement zum «Aktionsprogramm Insektenschutz»
Naturschutzmaßnahmen

NABU-Statement zum «Aktionsprogramm Insektenschutz»

Mit dem "Aktionsprogramm Insektenschutz" hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze formell Eckpunkte vorgestellt, mit denen die Landwirtschaft zukünftig insektenfreundlicher gestaltet werden soll. Der NABU begrüßt zwar den Handlungswillen, vermisst aber verbindliche Zusagen von Seiten der Politik für einen nachhaltigen Insektenschutz.

Das Bundesumweltministerin stellte kürzlich in Berlin sein "Aktionsprogramm Insektenschutz" vor. Vorgestellt werden in dem sieben Seiten umfassenden Papier vor allem Leitlinien für eine insektenfreundlichere Landwirtschaft. Unter anderem sollen "großflächige Strukturen in der Landbewirtschaftung aufgelöst und neue Lebensräume und Verbindungskorridore für Insekten in der Kulturlandschaft geschaffen werden".

Der Naturschutzbund Deutschland sieht dies als erfreuliches Bestreben und dringend notwendiges Signal, um dem Insektensterben entgegenzuwirken. Verbindliche Zusagen mit klaren Vorgaben, die erkennen lassen, dass es die Bundesregierung mit dem Schutz von Bienen und anderen Insekten tatsächlich ernst meint, seien jedoch nicht vorhanden. "So ist es nach wie vor nicht erkennbar, bis wann der Ausstieg aus Glyphosat konkret erfolgen soll. Auch wird das Neonicotinoid-Verbot zwar begrüßt, jedoch die Tatsache unter den Teppich gekehrt, dass auch in Deutschland zwei weitere noch immer zugelassen sind und eingesetzt werden. Auch der Plan, den Einsatz von Pestiziden in Schutzgebieten deutlich zu verringern und womöglich zu verbieten ist viel zu unkonkret", kommentiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller . Das "Aktionsprogramm Insektenschutz" mache zudem nur dann Sinn, wenn es gleichermaßen in die Agrarpolitik verankert wird. "Um das Insektensterben zu stoppen, ist eine  ressortübergreifende Initiative erforderlich. Ohne eine Wende in der Agrarpolitik wird das Problem nicht gelöst. Dazu gehört die Reform der EU-Agrarpolitik  mit mehr Geldern für Naturschutzmaßnahmen", so Miller. 

Quelle: Naturschutzbund Deutschland, Bild: Helge May, Text: Tine Esser