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Brot in Plastikverpackung
Plastikverpackungen

Werden Lebensmittel mit giftigem Kunststoff verpackt?

Lebensmittel in Kunststoffverpackungen gibt es überall. Dieses Material kann aber unsere Gesundheit gefährden, wenn es nicht ausreichend untersucht und geprüft wurde. So sollen Konsumenten mehr Sicherheit bekommen. 

Was steckt in Plastikverpackungen?

Der Kauf von verpackten Lebensmitteln ist für die meisten von uns eine Selbstverständlichkeit, über die wir gar nicht mehr nachdenken. Inzwischen gibt es in einigen Städten auch sogenannte Unverpacktläden, in denen auf Plastik und Co. verzichtet wird. Im konventionellen Einzelhandel gehört die Verpackung aber bei vielen Produkten einfach dazu. Das ist allerdings nicht immer unbedenklich, denn die genutzten Verpackungsmaterialien können auch gesundheitsgefährdende Schadstoffe enthalten. Welche dazu gehören, zeigt jetzt eine neue Datenbank des „Food Packaging Forum“. Dieses wurde von einem internationalen Team aus Experten erstellt. Für die Datenbank sind unter anderem die Erkenntnisse von Forschern der Universität Basel eingeflossen, die bisher kaum bekannte Kunststoffmoleküle untersucht haben.

Neue Datenbank schafft mehr Klarheit

In der Datenbank werden auch bisher nicht erfasste Chemikalien aufgeführt, die über Verpackungsmaterial in die Lebensmittel übertragen werden. Das sind zum Beispiel Oligomere. Dabei handelt es sich um Moleküle, die für die Herstellung von Kunststoffen benötigt werden und dabei als Nebenprodukt entstehen. Diese Oligomere sind besonders schwer bei Untersuchungen zu finden, da sie bei der Produktion von Kunststoff nicht zugesetzt werden, sondern nur ein unerwartetes Nebenprodukt sind. Dadurch ist unklar, wie die vorhandene Konzentration der Moleküle im Kunststoff aussieht und ob sie freigesetzt werden können. Kunststoff, welches dann als Verpackungsmaterial dient, wird daher nicht auf diese Stoffe untersucht und es ist so ungewiss, wie sicher sie sind.

Darum braucht wir Klarheit über Inhaltsstoffe

Diese Unklarheiten herrschten bisher auch immer bei dem beliebten Verpackungsmaterial PET. Hier konnten bisher 50 Oligomere nachgewiesen werden. Oligomere können über Verpackungsmaterial in Lebensmittel und schließlich in unseren Körper gelangen. Viele der bisher wenig erforschten Substanzen konnten auch schon im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Für den Umgang mit chemischen Substanzen existiert auch eine EU-Verordnung, diese ist aber nur wirksam, wenn die Stoffe und Testsysteme bekannt sind. Oligomere im Kunststoff können bisher technisch nicht nachgewiesen werden. Deswegen ist es wichtig, dass Neben- und Abbauprodukte bei der Herstellung von Kunststoffen bekannt sind und dass Tests entwickelt werden, mit denen sie erkannt werden können. Dazu kann die neue Datenbank beitragen. So können gesundheitsschädigende Substanzen ausfindig gemacht werden, um ihre Verwendung bei Verpackungsmaterialien für Lebensmittel zukünftig zu verhindern.

Quellen: Critical Reviews in Food Science and Nutrition, Bild: Depositphotos/odua, Text: Fatma Cevik