Finanzhilfen gegen faire Produktionsbedingungen
Miese Löhne und fragwürdige Arbeitsbedingungen – die Bekleidungs- und Sportartikel-Industrie steht heute mehr denn je in der öffentlichen Kritik. Dabei wird die Verantwortung für die Missstände häufig auf Zulieferer geschoben, die sich nicht an Richtlinien hielten und zudem schwer zu kontrollieren seien. Puma will jetzt mit einem Fairness-Boni für fairere Produktionsstrukturen bei mehr als 200 externe Produzenten sorgen.
Finanzielle Erleichterungen für faire Produktionsbedingungen. Auf diese Formel lässt sich der jüngste Vorstoß von Puma zur Erreichung besserer Umwelt- und Sozialstandards bei seinen Zulieferern bringen. Dafür arbeitet der Herzogenauracher Sportartikelkonzern eng mit der Internationalen Finanz-Corporation (IFC), einer Tochter der Weltbankgruppe, zusammen. Im Rahmen des Programms soll der IFC mit der Bereitstellung kurzfristigen Betriebskapitals denjenigen Zulieferern die Finanzierungskosten senken, die bei den Fabrikbewertungen im Bereich Ökologie und Soziales gut abschneiden. Basis hierfür sind die Ergebnisse regelmäßiger Vorort-Auditorings seitens Puma. Das von der IFC bereits im Jahr 2010 eingeführte Programm unterstützt besonders Zulieferer aus Schwellenländern sowie kleine bis mittelständische Exporteure mit kurzfristigen Finanzierungen und begleitender Beratung.
Erste Schritte
„Mit diesem Finanzierungsprogramm vertiefen unsere Zulieferer ihre Geschäftsbeziehung mit uns und profitieren von Pumas guter Reputation und solider Bonität“, erläutert Lars Sørensen, Chief Operating Officer von Puma. „Damit ist es das erste Programm in unserem Unternehmen, das die positive Bewertung eines Zulieferers im Rahmen von Pumas Umwelt- und Nachhaltigkeitsprogramm mit einem finanziellen Anreiz verknüpft.“ Im ersten Schritt will sich das Unternehmen vor allem auf Lieferanten aus Bangladesch, Kambodscha, China, Indonesien, Pakistan und Vietnam konzentrieren.
Quelle: Fashion United, Bild: Depositphotos/project1photo,Text: Andreas Grüter