Zahlreiche Arten sind in NRW vom Aussterben bedroht
Der Artenreichtum ist in NRW massiv gefährdet: Umweltminister Remmel erklärte zum internationalen Tag des Artenschutzes am 3. März 2016, dass 45 Prozent der in NRW heimischen Tierarten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder sogar ausgestorben sind. Deswegen muss jetzt gehandelt werden.
Die Natur ist nicht nur Heimat, sondern auch ein Schatz, den wir schützen müssen, bevor es zu spät ist. Zum internationalen Tag des Artenschutzes machte Umweltminister Johannes Rimmel auf den extrem gefährdeten Artenbestand in Nordrhein-Westfalen aufmerksam: Von 51 heimischen Fischarten gelten rund 16 als akut bedroht oder bereits ausgestorben – zum Beispiel der Stör oder Stint. Etwa 45 Prozent der vom Landesumweltamt untersuchen Arten sind bedroht, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben. Ein Umstand, der sich nicht nur ökologisch, sondern auf lange Sicht auch ökonomisch auswirken wird. Deswegen muss gehandelt werden: Die Landesregierung verabschiedete ein neues Landes-Naturschutzgesetz, das die Lebensräume der bedrohten Tier- und Pflanzenarten erheblich verbessern soll. Die Umsetzung wird allerdings eine Herausforderung.
Aktiver Naturschutz, um Tiere wiederanzusiedeln
Vorweg wäre da das Problem des Flächenfraß, wodurch rund 10 Hektar Natur unwiederbringlich verbraucht werden. Die Zustände der Gewässer und Lebensräume lassen auch zu wünschen übrig: Knapp 60 Prozent der Gewässer in Nordrhein-Westfalen zeigen erhebliche Veränderungen oder wurden künstlich angelegt – inklusive der negativen Auswirkungen auf das Ökosystem und den Hochwasserschutz. Ein intaktes Öko-System findet sich darüber hinaus nur noch in sechs Prozent der nordrhein-westfälischen Flüsse und Seen. Auch die Qualität der Lebensräume im Tiefland ist eher schlecht als recht: Rund 77 Prozent befinden sich in keinem guten Zustand, was sich auch auf die biologische Vielfalt an diesen Orten auswirkt. Zudem sind die Lebensräume von Zerschneidung gekennzeichnet - Artenvielfalt besteht jedoch nur in unberührten und verbunden Lebensräumen fort, wovon es nur noch drei Gebiete in NRW gibt. Hier ist aktiver Naturschutz nötig, um die Wiederansiedlung von Tieren wie dem Lachs, Biber oder Wanderfalken zu ermöglichen. Wenn die Lebensräume der Tiere wieder hergestellt werden, dann kommen auch die Tiere zurück. Weitere Informationen gibt es hier.
Quellen: www.umwelt.nrw.de, Bild:depositphotos/flowerstock, Autor: Text: Isabel Binzer