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nachhaltig Gärtnern
Nachhaltig Gärtnern

Der Bio-Garten: Einige Tipps für das nachhaltige Gärtnern

Die Natur hat ihre Regeln und Gesetze. Danach funktioniert sie, dann grünt und blüht es überall. Das nennen wir heute nachhaltig Gärtnern. Zwar kannte die Großmutter diesen Begriff nicht, aber sie beherrschte die auch heute gültigen Regeln der Gartenkunst. Sie hatte den chemiefreien Grünen Daumen.

Der nachhaltige, umweltfreundliche Garten für gesundes Essen.

Bio-Gemüse aus dem eigenen Garten essen. Das schmeckt besser und ist gesünder als aus dem Supermarkt. (c) Fotolia

So manche Großmutter hätte nie als nachhaltig oder ökologisch bezeichnet, was sie in ihrem Garten tat. Dennoch war es das. Denn mit einfachen Mitteln zu düngen, Schädlinge zu bekämpfen oder schlicht durch eine geschickte Pflanzenwahl dem Ökosystem in die Hände zu spielen, war für Oma Normalität. Mit ihren Tipps kann heute somit trotz eines Überangebots an chemischen und technischen Hilfsmitteln wieder zu einem wirklich grünen Gärtnern zurückgefunden werden. Viele Gartenbesitzer vergessen beispielsweise, dass die grünen Algen auf Terrassen und Gartenwegen keine Chemiekeule benötigen. Stören sie jetzt wieder besonders unser Garten-Bild und machen die Wege und Sitzplätze rutschig, müssen sie aber nicht an Ort und Stelle bleiben. Sie lassen sich einfach mit heißem Wasser und Schrubber giftfrei abscheuern.

Dünger aus der Natur für die Natur

Ein einfaches Beispiel ist der Gartenkompost als gute Alternative zur Düngung mit Chemie. Aber auch Brennnesseln eignen sich hervorragend als Dünger, denn sie bringen Nährstoffe in den Boden und erzeugen Wärme. Man lege sie, etwas zerkleinert, vor dem Pflanzen in das Pflanzloch, deckt sie mit etwas Erde ab und setze darauf die jungen Pflanzen. Dennoch sollten einige Brennnesseln im Garten belassen werden, da sie Schmetterlingsraupen wertvolle Nahrung bieten. Und was gibt es schöneres als bunte Schmetterlinge im Sommer?

Als weiteren Tipp zum chemiefreien Düngen empfiehlt Oma den Eierschalensud. Dazu werden die Schalen von frischen Eiern zerkleinert, in einen alten Topf gegeben und mit Wasser aufgefüllt. Das Ganze fest verschlossen etwa drei Wochen durchziehen lassen. Zimmerpflanzen, die alle zwei bis vier Wochen mit dieser Lösung gedüngt werden, wachsen aus eigener Erfahrung ausgezeichnet. Und Eierschalen, die kurz gestoßen oder gemahlen wurden, sind als kohlesaurer Kalk ein guter Zusatzdünger, für den besonders Bohnen und Erbsen dankbar sind. Auch gebrauchte Teeblätter mit Blumenerde gemischt, ergeben eine gute Düngung. Die so gestärkten Pflanzen überleben problemlos, wenn wir sie während des Urlaubs für einige Zeit alleine lassen. Man stelle die bepflanzten, gelochten Töpfe am besten in größere Kästen ohne Löcher. In diese wird etwas Wasser gefüllt. Oder man füllt Getränkeflaschen und steckt den Flaschenhals in die Blumentöpfe.


Gesunde Bio-Erdbeeren aus dem eigenen, chemiefreien Garten essen.

Gleich mehrere Sorten Erdbeeren im Garten anzubauen, steigert den Ertrag. (c) Fotolia

Wer zum Frühjahr einen Baum pflanzen möchte, liegt richtig, wenn er bereits an schneefreien Wintertagen die Baumgrube aushebt. Intuitiv würde das niemand tun, doch aus Erfahrung wußten ältere Generationen, dass die Erde vom Frostwetter für die Bäume brauchbar gemacht wird. Als anspruchsloser Obstbaum eignet sich der Sauerkirschbaum. Er gedeiht selbst in ungünstigstem Boden und bringt schon bald eine gute Ernte.

Zudem gilt zu beachten, welche Pflanzen sich mögen. Oma hat hierfür eine Menge guter Tipps bereit, am besten zwei mal lesen: Wenn man Basilikum in der Nähe von Fenchel und Gurken anbaut, fördert das deren Wachstum und schützt ihn vor Mehltau. Oma empfiehlt auch, Borretsch zwischen den Gartenpflanzen anzubauen, denn er lockert mit seinen Wurzeln den Boden. Und Senfpflanzen verbessern allgemein den Gartenboden. Das Wachstum von Gurkenpflanzen wird hingegen ganz speziell gefördert, wenn zwischen den Pflanzen Dill ausgesät wird. Und Dill wiederum passt hervorragend zu einem leckeren Gurkensalat.

Der Zeitpunkt des Pflanzens ist auch oft entscheidend. Basilikum beispielsweise sollte man erst ab Mitte Mai säen, da er Wärme braucht. Damit Erbsen nicht vom Mehltau befallen werden, pflanzt man sie am besten bei feuchtem Wetter Ende März. Und um die Keimfähigkeit von Erbsensamen zu fördern, lohnt es sich, wenn man diese vor der Aussaat einen Tag lang in ein Gemisch aus einem Teil Wasser und einem Teil Milch einlegt. Beete legt man letztlich am besten von Norden nach Süden an, ebenso die Rillen für kleine Setzlinge, da sie dann von den schweren Ost-Westwinden absterben.

Erdbeeren läuten den Sommer ein

Und da Erdbeeren aus dem eigenen Garten ein besonderer Leckerbissen sind, hier noch ein paar Tipps, damit sobald wie möglich geerntet werden kann: Bei Gartenerdbeeren sollte man niemals nur eine Sorte, sondern gleich vier bis acht Sorten pflanzen. Dies ist wegen der Eigenart der Befruchtung wichtig für den Ertrag. In leicht saurem, gelockertem und mit Hobelspänen vermengtem Boden wachsen dann Erdbeeren sehr gut. Auch Borretsch, in unmittelbarer Nachbarschaft wachsend, fördert die Entwicklung. Pilzkrankheiten werden vermieden, wenn Knoblauch zwischen den Erdbeeren gepflanzt wird.

Unerwarteter Kälteeinbruch - Gefahr für junges Gemüse

Aber leider ist der Frühling unberechenbar und nicht selten kommt der Frost zurück und überrascht die Setzlinge und Pflanzen. Dies kann bis zu den so genannten Eisheiligen im Mai der Fall sein. Dann sind alte Kisten unentbehrlich, die man nachts bei Frostgefahr über die Pflanzen stülpt. Empfindliche Pflanzen können bei Frostgefahr geschützt werden, indem man sie mit Fichtenzweigen oder Stroh abdeckt. Im Handel sind auch spezielle Abdeckvliese erhältlich. Schnell über die jungen Pfanzen geworfen und fixiert, sind sie ein idealer Schutz vor kühlen Temperaturen. Und hat man ein Frühbeet, das von kalten Temperaturen bedroht wird, einfach ein Friedhofslicht hineinstellen und schon sind die kalten Temperaturen keine große Gefahr mehr. Dieses Prinzip funktioniert auch mit kleinen Gewächshäusern. Einfach eine große Kerze in einer sicheren Laterne hineingestellt und die Temperaturen steigen. Aber Vorsicht: Nur ausprobieren, wenn das Gewächshaus wirklich fest verschlossen werden kann. Denn eine neugierige Katze auf Inspektionsrunde kann schnell zum Brandstifter wider Willen werden. Auch sollte man den Nachbarn darüber informieren, dass das nächtliche Flackern einer Kerze keine Gefahr darstellt.

Pflanzen richtig kombinieren: Die gesunde Mischkultur

  • Borretsch fördert nicht nur Erdbeeren, sondern seine Wurzeln lockern auch für andere Pflanzen den Boden auf.
  • Senfpflanzen verbessern den Gartenboden.
  • Dill hilft Gurken, besser zu wachsen.
  • Basilikum stärkt Fenchel und auch Gurken.
  •  Fenchel kann gut mit Endivien-Salat und allen anderen Zichorien-Arten.
  • Tomaten und Petersilie sind sich wohlgesonnen.
  • Kohl und Sellerie sind ideale Partner.
  • Rote Beete und Frühlingszwiebel können sich gut riechen.

So düngen Sie ohne Chemie

  • Gartenkompost generell ist reiche Nahrung für Pflanzen.
  • Zerkleinerte Brennnesseln können – vor dem Pflanzen ins Erdloch gegeben – kräftigen.
  • Eierschalensud fördert das Wachstum von Zimmerpflanzen, wenn man diese hiermit alle paar Wochen düngt. Hierfür müssen zerkleinerte Schalen von frischen Eiern in einem Topf mit Wasser aufgefüllt und drei Wochen ziehen gelassen werden.
  • Gestoßene oder gemahlene Eierschalen dienen als kohlesaurer Kalk als Zusatzdünger besonders für Bohnen und Erbsen.
  • Gebrauchte Teeblätter verbessern die Blumenerde, wenn sie dieser untergemischt werden.
  • Natürliche Hornspäne sind ein stickstoffreicher Dünger, der eine ganze Saison das Wachstum fördert.

Hornbach, Dehner und Co.: Bio-Pflanzen für den Garten

Hornbach, Dehner und viele andere Baumärkte und Gartenfachmärkte haben längst den Trend erkannt. Sie bieten eine Fülle von Bio-Gemüse und Bio-Obst an. Auch die Erden dazu sind alle biologisch einwandfrei. Ergänzt wird deren Sortiment in der Regel mit natürlichen Hornbach-Produkte haben das EU-Biosiegel und viele Dehner-Produkte entsprechen mindestens den Richtlinien der EG-Öko-Verordnung.

Quellen: Bilder: Depositphotos/VelesStudio, Text: Jürgen Rösemeier