Nestle´ Konzernchef mit hartem Tobak auf you tube

Immer wieder hegt man die Hoffnung, dass die Bosse großer Konzerne nicht weltfremd sind, sondern die Zeichen der Zeit erkannt haben und ihre soziale Verantwortung ernst nehmen. Schaut man sich das Video an, in dem Nestlé-Konzernchef Peter Brabeck über den Rohstoff Wasser spricht, wird die eigene Kehle trocken und es entlockt einen den Kommentar: „Unfassbar!“

Ein paar Zahlen vorweg: Der Nestlé-Konzern ist ein Wirtschafts-Gigant: 65 Milliarden Dollar Umsatz, etwa 275.000 Mitarbeiter. Der größte Lebensmittelkonzern der Welt hat Einfluss in die höchsten Etagen der Politik und in die Gesellschaft. Nun meldet sich Brabeck zu Wort und outet sich als Zeitgenossen, der fern ab zu sein scheint von den wahren Sorgen, die unseren Planeten bewegen. Bio sei nicht gut und der „Zugang zu Wasser sollte kein öffentliches Recht sein.“ Vielmehr bezeichnet er Wasser als ein Lebensmittel, dem ein Wert zugeordnet werden sollte. Umkehrschluss: Wasser soll Geld kosten und somit den Gewinn von Nestlé in die Höhe schnellen lassen.

Dahinter steckt Kalkül: Die Weltbevölkerung steigt und Trinkwasser wird knapp. Der Mechanismus aus Angebot und Nachfrage wird die Preise für Trinkwasser immer höher treiben. Für die Menschen in der Dritten Welt eine teuflische Todesspirale: 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser. Die Wege zu trinkfähigen Wasserstellen werden für diese Menschen immer länger. Und durch die Zunahme von Flächen für Siedlungen und Landbau gehen immer mehr Feuchtgebiete verloren.

Wenn Wasser kein Allgemeingut ist, wird es zum Spekulationsobjekt.

Herr Brabeck denkt an sein Unternehmen, denn seiner Meinung nach ist es das höchste Gebot, die Geschäfte seines Konzerns zu sichern. Leider, Herr Brabeck lebt Nestlé nicht auf einer Insel, sondern in einer globalen Welt. Egomanen haben in dieser Gesellschaft keinen Platz mehr.