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Edeka streicht Nestlé-Waren aus dem Sortiment
Edeka boykottiert Nestlé

Bei Edeka heißt es bald: „Nestlé adé!“

Wagner-Pizza, Maggi oder Kitkat werden die Kunden in nächster Zeit bei Edeka vergebens suchen müssen, denn der Lebensmittel-Händler hat begonnen, rund 160 Nestlé-Produkte aus dem Verkauf zu nehmen. Der Grund dafür ist jedoch banaler als erhofft.

Edeka will Nestlé-Produkte demnächst aus den Regalen verbannen. „Toll“, denkt der verantwortungsvolle Käufer „endlich ein Laden, der die fragwürdigen Machenschaften des Lebensmittelkonzerns nicht länger unterstützt“. Doch der Grund warum Edeka rund 160 verschiedene Nestlé-Produkte boykottiert, ist ein anderer: Es handelt sich schlicht um einen Preis-Streit.

Die Nestlé-Preise erscheinen dem Einkaufsverbund Agecore, der nicht nur für Edeka, sondern auch für Coop Schweiz, Intermarché und andere Lebensmittelketten einkauft, als zu teuer. Die verschiedenen Nestlé-Produkte lässt der Großeinkäufer nun in den Lagerhäusern stehen, denn diese lassen sich wohl auch problemlos durch Waren anderer Hersteller ersetzen. Nescafé, Vittel Wasser, Wagner Pizza, Thomy, Maggie und Co. machen sich also demnächst rar bei Edeka, bis der Lieferant bessere Konditionen anbietet. Die Salatsoßen von Thomy sollen sogar zu Schleuderpreisen herausgehauen werden, um den Marktwert zu drücken. 

Etwa 2 Milliarden Euro Umsatz macht Nestlé Jahr für Jahr mit der Handelsgruppe von Agecore, das Druckmittel könnte also wirken…leider…wäre ein dauerhafter Boykott aus moralischen Gründen doch wünschenswerter.

Kritik an Nestlé

Ob Gentechnik, Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Unfairer Handel, Tierversuche, Regenwaldzerstörung, rigider Umgang mit Trinkwasser oder die Verletzung des Internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten in Drittweltländern – die Liste der Kritikpunkte an dem Lebensmittelkonzern Nestlé ist lang.

Als größter Wasserflaschenproduzent weltweit, kauft Nestlé beispielsweise Rechte für Wasserquellen in extrem dürren Regionen auf, um das Wasser dann in Flaschen zu füllen und mit minimalen Zugaben von Mineralien als „heilendes Tafelwasser“ oder „natürliches Quellwasser“ zu verkaufen. Nicht selten werden dem Wasser auch Mineralien abgezogen um einen neutralen Geschmack zu erreichen. Das Unternehmen behandelt mit Wasser wie reine Handelsware, auf das keinerlei Menschenrecht besteht. Im Januar 2016 wurde Nestlé zuletzt im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgungskrise in Flint (USA) und im Mai 2016 im Zusammenhang mit der Finanzierung der Kampagne zur Ausbeutung der Oxbow Springs in Oregon kritisiert.

Die Macht der Konsumenten

Doch vergessen wir nicht, dass auch wir als Konsumenten eine Menge Macht ausüben können, wenn sich jeder Einzelne dafür entscheidet, auf bestimmte Produkte zu verzichten.

Das sind die Nestlé-Marken, die in deutschen Supermarktregalen zu finden sind:

   
ACQUA PANNA ADVENTUROS
AFTER EIGHT® ALFAMINO®
ALFARÉ® ALTHÉRA®
Nestlé BEBA Folgemilch BENEFUL
BONZO BÜBCHEN
BUITONI CARAMAC
CARO CHOCLAIT CHIPS®
CHOCO CROSSIES® CHOCOCINO®
CINI MINIS CLINUTREN JUNIOR®
CLUSTERS COMPAT®
CONTREX COOKIE CRISP
ERDBEER MINIS NESTLÉ FEINSTE HEISSE SCHOKOLADE
FELIX FITNESS
GARDEN GOURMET GLUTEN FREE CORNFLAKES
GOURMET HERTA
IMPACT® ISOSOURCE®
KITKAT® LACTALIS NESTLÉ MILCH­PRODUKTE
LINDE’S® LION CEREALS
LION® MAGGI
MODULEN IBD® MULTI CHEERIOS
NESCAFÉ NESCAFÉ® DOLCE GUSTO®
NESCAFÉ XPRESS NESPRESSO
NESQUIK NESQUIK KNUSPER-FRÜHSTÜCK
NESTLÉ PROFESSIONAL NESTLÉ SNACK®
NESTLÉ® DIE WEISSE NOVASOURCE®
NUTS® OPTIFAST®
ORAL IMPACT® PEPTAMEN®
PEPTAMEN® Junior (Advance) PRO PLAN Hund
PRO PLAN Katze PURINA DeliBakie
PURINA ONE RESOURCE®
ROLO® S.PELLEGRINO
SANBITTER SANPELLEGRINO
SHREDDIES SMARTIES
THOMY VITTEL
WAGNER YES

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Quellen, Bilder: Depositphotos/defotoberg, NeydtStock, Text: Meike Riebe