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Wellenkraftwerk

©ContiTech

Innovative Energietechnologien: Strom aus Wellenkraft!

Im Zuge der Umstellung auf erneuerbare Energien sind weltweit innovative Techniken gefragt, die umweltschonend den weltweiten Strombedarf decken. Eine vielversprechende Alternative ist die Wellenergie. Der Weltenergierat schätzt das Potenzial dieses Energielieferanten auf weltweit ein Terrawatt, was der Leistung von 1.000 Kraftwerken entspricht. Laut Expertenschätzungen könnten Wellenkraftwerke 15 Prozent des weltweiten Strombedarfs abdecken.

Jahrzehntelang wurde weltweit auf fossile Brennstoffe gesetzt, um den Energiebedarf zu decken. Mittlerweile haben viele Regierungen erkannt, dass Öl, Gas oder Kohle nicht unendlich vorhanden sind und nur begrenzt zur Verfügung stehen. Die Folgen sind deutlich erkennbar: Die Fokussierung richtet sich immer intensiver auf erneuerbare Energien. Um die Energiewende nachhaltig und pragmatisch umsetzen zu können, sind innovative Technologien gefragt, die die Kräfte der Natur in Energie umsetzen können. Eine effektive und zukunftsweisende Lösung hat Air Spring Systems, ein Geschäftsbereich der ContiTech, in den Mittelpunkt seiner Arbeit gerückt. Die Unit engagiert sich beim Wellenenergie-Kraftwerk Pelamis. Die Idee dahinter ist simpel: Die Kraft der Meereswellen werden zur Energieerzeugung genutzt.

Gemeinsam mit Kooperationspartnern entwickelte ContiTech das Projekt Pelamis, das bereits seit 2004 vor der Küste Schottlands in Betrieb ist.

Das Wellenkraftwerk verfügt über fünf riesige Stahlröhren, die durch Scharniergelenke miteinander verbunden sind. Die schwimmende Anlage ist 180 Meter lang, 1.300 Tonnen schwer und wurde quer zur Wellenrichtung verankert. Da die Stahlröhren dem permanenten Auf- und Abbewegungen der Wellen folgen, treiben sie über eine hydraulische Vorrichtungen Generatoren an, die Strom erzeugen. Eine Anlage produziert bis zu 750 Kilowatt und kann bis zu 80 Prozent der Wellenenergie nutzen.

Optimale Standorte für Pelamis sind Meerestiefen von mehr als 50 Metern, da dort Wellen bis zu sechs Meter hoch sind. Ideale Voraussetzungen sind Küsten mit einem regelmäßig hohen Wellengang.

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Nahansicht des Wellenkraftwerks ©ContiTech

Neue Projekte in Planung

Das einstige Hochschulprojekt Pelamis erfuhr einen Vermarktungsaufschwung durch den Einstieg des Energieversorgers E.ON. „Meerestechnologie zur Stromerzeugung ist noch Neuland für die Industrie. Wir haben mit Pelamis unsere erste Großinvestition in ein Wellenkraftwerk getätigt, weil wir hier ein enormes Potenzial zur Erzeugung regenerativer Energie sehen“, erklärt Dr. Paul Golby, Geschäftsführer der britischen E.ON Tochter, E.ON UK, das Engagement des Unternehmens.

Aktuell sind weitere Anlage vor den Küsten Portugals und Schottlands geplant. E.ON hat zudem bestätigt, dass Anlagen mit einer Leistung von 100 Megawatt vor der Westküste Orkneys gebaut werden. 66 Wellenkraftwerke vor der Küste Orkneys plant auch der schottische Energieversorger ScottishPower Renewables, wenn die Tests der Pelamis Generation P2 erfolgreich sind.

Auch das schwedische Energieunternehmen Vattenfall will in einem Gemeinschaftsprojekt namens „Aegir Wave Power“ Anlagen vor den Shetlandinseln mit einer Leistung von 20 Megawatt installieren. Wellenkraftwerke scheinen eine interessante Energiealternative zu sein, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist und ein Garant für den Erfolg einer weltweiten Energiewende sein könnte.

Text: Peter Rensch
Quelle: ContiTech