Joachim Radkau

UmweltMedienpreis für Joachim Radkau

Am 11. Dezember verlieh die Deutsche Umwelthilfe e.V. den DUH UmweltMedienpreis für das Lebenswerk an Prof. Dr. Joachim Radkau, Umwelthistoriker und Autor. Jährlich ehrt der Verein mit dem Preis herausragende Leistungen in Medien, die sich mit der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen auseinandersetzen. 

Dr. Joachim Radkau, Professor em. für Neuere Geschichte, besonders Technikgeschichte © Universität Bielefeld

Joachim Radkau wurde 1943 in Oberlübbe geboren und ist derzeit Professor für Neuere Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Technikgeschichte an der Universität in Bielefeld. In seiner langen Karriere widmete er sich intensiv der Geschichte der deutschen Atomwirtschaft und habilitierte zu diesem Thema. In der Begründung für die Ehrung durch den Umweltmedienpreis heißt es, er verfasste "eine Reihe vielbeachteter und vieldiskutierter Standardwerke, deren Wirkung weit über den engen Kreis der Wissenschaft hinausreicht. (...) So trägt er dazu bei, der Gegenwart eine Zukunft zu geben."

Am 25. Februar 2013 erscheint sein neues Werk  "Aufstieg und Fall der deutschen Atomwirtschaft". Gemeinsam mit dem Physiker Lothar Hahn arbeitet er ein Stück deutsche Zeitgeschichte auf. Gestützt auf umfangreiches, für die Öffentlichkeit nicht zugängliches Archivmaterial, auf Aufzeichnungen zentraler Akteure, persönliche Gespräche und nicht zuletzt auf eigene Erfahrung - Hahn war lange Zeit Leiter der Reaktorsicherheitskommission - entwerfen die beiden Atomenergie-Experten ein Lehrstück über den gesellschaftlichen Umgang mit Risikotechnologien. Der geschichtliche Aspekt reicht von Adenauers Atombombenplänen, über die Entstehung der Anti-AKW Bewegung bis hin zum Atomausstieg im Jahr 2011 und der aktuellen Energiewende. Die Autoren beleuchten eine von illusionärem Optimismus, vielfältigen Machtinteressen und ehrgeizigen Spekulationen geprägte Epoche, die zeigt, wie die Verheißungen der Technik blind machen für ihre unkalkulierbaren Risiken.

Quelle: oekom Verlag / Text: Christina Jung