Sarah Seibel - Gesellschafter der veganen Schuhe "be free"

Be free Schuhe: Wie alles begann

Sarah Seibel ist eine starke Frau, der schon immer Nachhaltigkeit wichtig ist. Massenproduktion und Produkte, die mit umweltbelastenden Materialien hergestellt werden, meidet sie. Auch ihr Mann Philipp und ihr gemeinsamer Freund Paul Berndsdorf denken ähnlich. Dass die drei irgendwann mal eine eigene Schuhfirma führen würden, wer hätte das gedacht. Alles begann in dem vom Großvater gegründeteten Unternehmen. 

Doch von vorne.

Der Urgroßvater ihres Ehemannes, Carl-August Seibel, baute vor vier Generationen, vor mehr als 130 Jahren, das Schuhunternehmen Josef Seibel auf – eine der ersten Schuhfabriken Deutschlands. Noch heute steht die Marke Josef Seibel für qualitativ hochwertige Schuhe. Die deutsche Schuhhochburg Pirmasens liegt ganz in der Nähe des südwestpfälzischen Hauenstein, dem Standort des Familienunternehmens – noch heute ist das Unternehmern dort angesiedelt.

Sarah Seibel arbeitete einige Zeit in ihrem gelernten Beruf in der Gesundheitsförderung als Gerontologin (Wissenschaftlerin, die sich mit dem Altern der Menschen beschäftigt), ehe sie als Einkäuferin zur Firma Josef Seibel wechselte. Dort reifte, zusammen mit ihren beiden Kollegen Philipp Seibel (freiberuflicher Schuhdesigner) und Paul Berndsdorf (Schuhgestalter und Produktmanager für Herrenschuhe) mehr und mehr die Idee eines eigenen Unternehmens. Sie träumten von Schuhen, die nachhaltig und vegan produziert sind. Aus einem Traum und der Idee entwickelte sich nach Wochen intensiven und kreativen Austauschs ein Geschäftsmodell. Der Plan: Sie wollen einen Schuh auf den Markt bringen, der aus nachhaltigen Materialien besteht und vor allem unter fairen Bedingungen gefertigt wird – weg von der Massenproduktion, schlechten Arbeitsbedingungen und billigen Materialien. Für Sarah und ihre Kollegen sind Umweltschutz, Nachhaltigkeit und eine Produktion in Europa besonders wichtig. Der ökologische Fußabdruck sollte mit ihren Schuhen möglichst gering ausfallen.

Eine weitere Eigenschaft ihrer nachhaltigen Schuhe: vegan sollen sie sein. Die Materialsuche gestaltete sich sehr schwierig. Ein Material zu finden, das nachhaltig, vegan und auch noch angenehm zu tragen war, war eine Herausforderung. Mehr als ein Jahr und unzählige Tests dauerte es, ehe ein geeignetes Material für die Schuhproduktion gefunden war.

Ehemann Philipp, Schuhdesigner, kreierte in dieser Zeit einen Sneaker – modisch zeitlos und bequem zugleich. Schließlich war es soweit: die drei hielten ihren ersten Prototypen in der Hand. Was für ein Moment, die Freude war riesengroß. Die passende Produktionsstätte für ihre Schuhe fanden sie schließlich in Portugal. Hier kann ihr Schuh unter fairen Bedingungen hergestellt werden. Der Name ihres Schuhlabels stand bereits seit der anfänglichen Idee fest: Be free – sei frei.

 

Das Unternehmen be free steht für vegane Schuhe 

Das richtige Material war gefunden, ebenso eine Produktionsstätte. Der Name für das Label stand. Jetzt konnte es losgehen mit der eigenen Schuhproduktion. 2017 gründeten die drei, Sarah und Philipp Seibel und Paul Berndsdorf das Start-Up „be free“.

Die drei wurden in ihrer Idee bestärkt, denn die ersten Sneaker verkauften sich sehr gut und waren schnell vergriffen. Ein schöneres Feedback kann man sich von seinen Kunden kaum wünschen. Auch die Herausforderung, vegane Sneaker unter nachhaltigen und sozialverträglichen Bedingungen zu produzieren, lösten sie - alle Materialien stammen aus Europa, haben kurze Transportwege und erzeugen weniger Emissionen als beispielsweise Produkte aus Asien. Die Materialien sind umweltfreundlich und nachhaltig:

• So bestehen die Schnürsenkel aus Tencel (Cellulose, basierend auf dem nachwachsenden Rohstoff Holz),
• die Latexsohle zu 30 Prozent aus recyceltem Gummi und
• das antibakterielle Wechselfußbett ist aus einem atmungsaktiven Material – bei Bedarf einfach austauschbar.
• Auch der verwendete Kleber ist ohne tierische Inhaltsstoffe und somit vegan.
• Die Produktionsstätte in Portugal ist ein Familienbetrieb, auch darauf haben sie Wert gelegt. 

Momentan sind zwei verschiedene Modelle (low cut und high cut) in vier verschiedenen Farben erhältlich. Die Modelle sind unisex – Frauen als auch für Männer sollten einen Schuh nach ihrem Geschmack finden. In Zeiten von billiger Massenproduktion mit umweltbelastenden Materialien haben die drei Freunde es geschafft, ihre Schuhe unter genau den gegenteiligen Bedingungen herzustellen. Sie zeigen, dass es auch anders geht.

Sarah Seibel: nachhaltig produzierte Schuhe sind ihre Berufung

Sarah Seibel ist zusammen mit ihren beiden Geschäftspartnern Gesellschafterin ihrer Firma Seibel & Bernsdorf GbR, die das Label bee free führt. Darüber hinaus arbeitet die 30-jährige bei dem traditionellen Schuhunternehmen Josef Seibel als Einkäuferin für das Bodenmaterial (Laufsohlen, Fußbetten, Brandsohlen). Ihr Mann, Philipp Seibel, Urenkel des Firmengründers, und Paul Bernsdorf sind ebenso bei Josef Seibel tätig.

Sarah machte das Abitur und schloss daran ein Bachelor-Studium der Gesundheitswissenschaft und das Master-Studium der Gerontologie an. Nebenher absolvierte sie ihren Betriebswirt. Bis vor zwei Jahren arbeitete sie als Gerontologin im sozialen Dienst bei der AWO (Arbeiterwohlfahrt), ehe sie zur Firma Josef Seibel wechselte.

Kurz & knapp: Dafür steht be free shoes

Das Motto der drei Gesellschafter lautet: Be free – sei frei! Und genauso heißt ihr Schuhlabel.

Zusammen blicken Sarah und ihre Kollegen auf viele Jahre Erfahrung in der Schuhbranche zurück, die ihnen bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens half. Ziel der Marke ist es, einfach und dennoch modische Sneaker anzubieten, die nicht nur bequem zu tragen sind, sondern gleichzeitig auch nachhaltig produziert werden. Mit ihren Schuhe machen sie sich stark für eine freiere Schuhwelt mit kurzen Wegen und einem Produkt, das der Umwelt nicht schadet!

Bilder: Be free, Text: Chris Notheisen und Jasmine Barendt