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Ideal für den Eingansbereich © rafinesse & tristesse

© rafinesse & tristesse

Upcycling-Möbel aus Olivendosen

Rafinesse & Tristesse: Tolle Upcycling-Möbel & Wohnaccessoires aus alten Olivendosen

Müll ist nicht gleich Müll. rafinesse & tristesse gestalten deshalb alte Olivendosen zu schicken Möbeln und Wohnaccessoires um. Durch Upcycling erhalten die Dosen ein neues Leben und ein kreatives Design.

Abfall ist ein sehr wertendes, negatives Wort. Es klingt nach hässlichen kaputten Gegenständen. Das ist aber nicht immer so, denn unsere Redaktion hat zum Beispiel das junge, kreative Unternehmen „rafinesse & tristesse“ von Karin Yilmaz-Egger und Petra Schultz entdeckt. „rafinesse & tristesse“ fertigen in Handarbeit aus leeren Lebensmitteldosen, die in Großküchen oder Feinkostläden Gebrauch finden, neue, schöne Produkte wie Hocker und Miniküchen.

Alle verwendeten Dosen enthielten dabei tatsächlich in ihrem Vorleben Oliven, Feta oder Peperoni. Die Idee dahinter ist es so viele Materialien wie möglich zu recyceln und diese dann hochwertig zu verarbeiten. Dafür eignen sich die Dosen ideal, denn sie haben oft wunderschöne, künstlerische Aufdrücke, die für die Mülltonne viel zu schade sind. Mit Liebe zum Detail werden die Dosen aufgewertet und aus ihnen entstehen neue Upcycling-Möbel, - Wohnaccessoires und -Miniaturküchen, die schön sind und auch noch ein nostalgisches Design haben – außerdem freut sich die Umwelt über die Upcyclingmaßnahme und die Reduzierung von Müll.

Die Gründerinnnen von rafinesse & tristesse © rafinesse & tristesse

Die Gründerinnnen von rafinesse & tristesse © rafinesse & tristesse

Vom Massenprodukt zum Unikat

Auch wenn die Dosen eigentlich Massenprodukte sind, werden sie durch die Aufwertung zu Unikaten, die eine Vergangenheit und eine Zukunft haben. Schulz berichtet: „Die Dosen sind der Verpackungsmüll vom Großhändler. Alle, die eine große Oliventheke haben, beziehen diese großen Kanister. Wir sammeln dann einmal die Woche in Berlin und in der Schweiz bei Feinkostläden und Großhändlern die Kanister ein. Wenn wir die kriegen, sind sie oft dreckig und verbeult. Dann werden sie erstmal gewaschen und die Beulen rausgedrückt. Dann schauen wir, welches Produkt wir daraus machen wollen. Für uns ist es auch jedes Mal eine Überraschung, was für Kanister wir bekommen. Es sind immer wieder andere. Es ist also sehr spannend bei uns.“ 

Die Miniküche © rafinesse & tristesse

Die Miniküche © rafinesse & tristesse

Die Idee für das Projekt entstand bei Karin Yilmaz-Egger und Petra Schultz bereits im Jahr 2005: Damals bauten sie für die eigenen Kinder eine Miniaturküche. Die Dosen kannte Schultz, die während des Studiums in Restaurants arbeitete, aus ihrem Nebenjob, denn da hatte sie schon ab und an Olivenölkanister mit nach Hause genommen und als Blumentöpfe genutzt. Das handwerkliche Know-how war auch schon da, wie Petra Schultz berichtet: „Mein Vater hat mir ganz viel handwerkliches Geschick als Kind beigebracht, wir haben immer versucht alles zu reparieren, bevor wir es wegwarfen. Das wurde mir so in die Wiege gelegt. Alte Möbel erzählen eine Geschichte und haben für mich einen nostalgischen Wert. Es erfreut mich mehr als mir was Neues zu kaufen.“

Die geniale und einfallsreiche „Dosen-Idee“ und die nostalgische Miniküche kamen bei Bekannten und Freunden der beiden kreativen Köpfe so gut an, dass sie ihre Idee nutzten und 2006 „rafinesse & tristesse“ gründeten. Im Laufe der Zeit kamen zu den Küchen noch Sitzhocker dazu und im April 2007 konnten die beiden zum ersten Mal ihre Produkte in Berlin ausstellen.

Kleine & große Hocker  © rafinesse & tristesse

Kleine & große Hocker  © rafinesse & tristesse 

Das Hobby wird zum Beruf

So tummelten sie eine gewisse Zeit über verschiedene Messen und Ausstellungen bis 2008 der große Durchbruch kam und sie bei einem Talentwettbewerb der Designmesse „Ambiente“ in Frankfurt gewannen. Danach machten Yilmaz-Egger und Schultz ihr Hobby zum Beruf und gaben für ihren Traum ihre eigentlichen Jobs auf.  Die Nachfrage nach den Hockern stieg stetig und so wuchs das Team. Mittlerweile werden die kreativen Unikate von „rafinesse & tristesse“ in zwei Ateliers in Berlin und Bern designt. Dort entstehen immer wieder neue Ideen und somit neue Produkte. Die Ateliers sind verantwortlich für die Entwürfe und Feinarbeiten, außerdem werden dort Stoffe, Designtabellen und Designvorgaben  entwickelt.

Auch als Regal ein Blickfang © rafinesse & tristesse

Auch als Regal ein Blickfang © rafinesse & tristesse

Soziales Engagement mit gutem Gewissen

Nicht nur Upcycling wird bei den beiden kreativen Unternehmerinnen groß geschrieben, sondern auch soziales Engagement, denn die Dosen für die Unikate werden in der Behindertenwerkstatt der Union Sozialer Einrichtungen (USE) in Berlin und von dem Arbeitslosenprojekt Terra Vecchia und der Holz- und Textilwerkstatt Triva, einem Arbeitsprogramm für Drogenabhängige, in Bern bearbeitet und hergestellt. Dort werden die Beulen aus den Dosen entfernt und sie werden gereinigt. Danach geht’s zum Tischler, in die Stuhl- und Korbflechterei und schließlich in die Schlosserei – alles geschieht in den sozialen Einrichtungen, auch der Versand der Produkte.

Zu kaufen gibt es die einmaligen Möbel im firmeneigenen Gemeinschaftsladen „Koko Schulz und Freunde“ in Berlin oder in Bern im Laden „rafinesse & tristesse“. Außerdem gibt es noch viele andere Händler in Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Japan, Norwegen, Polen, England, Spanien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den Niederlanden, der Tschechischen Republik und der Schweiz, die die Produkte anbieten, als auch Onlineshops, die die schicken Möbel führen. Mehr über rafinesse & tristesse und wo genau Sie die Produkte kaufen können, finden Sie hier.

Quelle: rafinesse & tristesse, Text: Kristina Reiß