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Moore müssen wieder Torf bilden können
Moore und Klima

So beeinflussen Moore, die Torf bilden, unser Klima

Torfmoore tragen erheblich zum Klimaschutz bei - so das Ergebnis des internationalen Workshops auf der Insel Vilm. Jahrelang haben die Menschen sie ausgebeutet, jetzt gelten viele Moore als zerstört. Dabei müssen Torfmoore ganz dringend wieder Torf bilden!

Torfmoore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Wald-Biomasse der gesamten Welt. Damit tragen Moore bedeutend zum Schutz unseres Klimas bei. Weil der Torf, den Moore produzieren, sich als Brennmaterial eignet, wurden die Torfmoore früher künstlich entwässert, um sie nutzbar zu machen. Das hat weitreichende Konsequenzen – für Umwelt, Tiere und auch den Menschen. Die meisten Moore stehen heute zwar unter Naturschutz, doch damit Moore wieder Torf bilden und die Speicherung von Kohlendioxid gewährleistet ist, muss der Moorschutz aktiv vorangetrieben werden.

Ausbeute mit weitreichenden Folgen

Torf als Brennmaterial zu verwenden ist das Gegenteil von nachhaltig und gehört zum Glück der Vergangenheit an. Über Jahrhunderte hinweg wurden Moore zerstört, indem man Gräben, Rohrdränungen und Vorflutgräben anlegte, die das Wasser ableiteten. Auch Flussregulierungen und die Entnahme von Trinkwasser innerhalb der umliegenden Landschaften führen dazu, dass der Grundwasserspiegel in den Mooren zunehmend absinkt. Deshalb bilden Moore wenig bis gar kein Torf mehr. Durch die Verdichtung des Bodens können sie kein Wasser mehr speichern oder es zurückhalten. Umgekehrt wird verstärkt CO2 und Lachgas in die Luft abgegeben. Hinzu kommt, dass Moore eigene Lebensräume darstellen – werden sie zerstört, dann schwindet auch die biologische Vielfalt.

Torfmoore und der Klimawandel

Schluss damit: Moore müssen wieder Torf bilden! Auf dem internationalen Workshop auf der Insel Vilm, an dem Fachleute aus Politik, Wissenschaft und dem privaten Sektor am 15. September 2016 teilgenommen haben, ist man sich einig: Moorschutz bedeutet Klimaschutz. Torfmoore machen ein Drittel der globalen Feuchtgebiete aus und bieten nicht nur etlichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum, sondern sorgen beispielsweise für die Speicherung und Reinigung von Süßwasser oder senken die Gefahr für Überflutungen. Vor allem leisten Torfmoore einen erheblichen Beitrag zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels. Sie dienen als Kohlenstoffspeicher und halten zweimal so viel Kohlenstoff zurück wie die gesamte, globale Wald-Biomasse.

Der dreitägige Workshop zur Ramsar-Konvention kann als erster Erfolg verbucht werden. So konnten etwa konkrete Leitlinien für die Ausweisung von Torfmooren als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiete) entwickelt werden oder Best Practice Beispiele für die Wiederherstellung und –vernässung von Torfmooren zusammengetragen werden. Auch Alternativen zum Abbau von Torf wurden diskutiert.

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Quellen: BUND, Bild: Depositphotos/EkaterinaElagina, Text: ib