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Die Preise für Trinkwasser können innerhalb Deutschlands deutlich variieren.

Wieviel das Wasser aus der Leitung tatsächlich kostet wissen die meisten Verbraucher nicht.

Preise für Trinkwasser: Tipps und Infos zu Ihren Wasserkosten

Trinkwasser aus der Leitung ist heute eine Selbstverständlichkeit. Wie viel sie genau bezahlen und was sie verbrauchen, wissen viele allerdings nicht. Infos und Tipps zu Ihrem Wasserverbrauch und den Kosten, finden Sie hier.

Kennen Sie ihre Wasserrechnung? Befragungen zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Wasserpreise für zu hoch halten. Sie zeigen aber auch, dass sie oft weder ihren Wasserverbrauch noch den von ihnen gezahlten Wasserpreis kennen und natürlich auch keine Einbußen bei Qualität und Versorgungssicherheit hinnehmen wollen. Vielen ist darüber hinaus auch nicht klar, warum es innerhalb Deutschlands so starke Unterschiede bei den Wasserpreisen gibt.

Sparen an der richtigen Stelle

Im Schnitt fließen 10 % der Energiekosten eines Haushalts in die Bereitung von Warmwasser. Gehen Sie daher sorgsam mit dem warmen Wasser um - Sie schonen dabei nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern durch die CO2-Vermeidung auch das Klima.

Unterschiedliche Preise

Grundlage für die Ermittlung der Wasserpreise sind in Deutschland die tatsächlichen Kosten, die dem Unternehmen rund um die Wasserversorgung entstehen. Dies betrifft sämtliche Kosten der Wassergewinnung, Aufbreitung, Speicherung und Verteilung, aber auch die Aufwendungen für Investitionen in die Substanzerhaltung und in den Gewässerschutz. Damit ist das Kostendeckungsprinzip, das durch die europäische Wasserrahmenrichtlinie seit dem Jahr 2000 europaweit Gültigkeit hat, in Deutschland weitgehend eingeführt. Nach dem Kostendeckungsprinzip werden neben den laufenden Betriebskosten auch die entstandenen Kapitalkosten durch die Wassertarife abgedeckt.

Die gegebenen strukturellen und natürlichen Rahmenbedingungen der Wasserförderung und -versorgung sind von Ort zu Ort unterschiedlich: die Siedlungsdichte, geografische Lage, Geländestruktur, hydrologische Bedingungen und die Qualität des Rohwassers (Grundwasser oder Oberflächengewässer), aus dem Trinkwasser gewonnen wird, sind immer typisch für die Region. So entstehen den Wasserversorgern unterschiedlich hohe Kosten, die durch lokal gültige Wasserpreise gedeckt werden müssen. Die der Allgemeinheit dienende Wasserversorgung (öffentliche Wasserversorgung) ist nach Paragraph 50 Absatz 1 des Wasserhaushaltsgesetzes Aufgabe der Daseinsvorsorge, die die Kommunen im Rahmen ihrer verfassungsrechtlich zugesicherten Selbstverwaltung organisieren. Abhängig davon, ob die Versorgungsunternehmen öffentlich-rechtlich oder privatrechtlich organisiert sind, unterliegen die Entgelte der Preisaufsicht des Kommunalrechtes oder des Kartellrechtes. Bei öffentlich-rechtlichen Wasserversorgern richten sich die Wasserpreise nach den Grundsätzen des kommunalen Gebührenrechtes.

Der Bundesgerichtshof hat jüngst festgestellt, dass bei privatrechtlich organisierten Wasserversorgern die Kartellbehörden die Wasserpreise eines Versorgers mit denen gleichartiger Versorger vergleichen können, da es sich bei der Wasserversorgung um ein natürliches Monopol handele. Dazu muss die Kartellbehörde die Versorgungsdichte (Metermengenwert), die Abnehmerdichte (Netzlänge pro Hausanschluss), die Anzahl der versorgten Anwohner, die Abgabestruktur (Haushalts- und Kleingewerbekunden), Unterschiede bei den Beschaffungs- und Aufbereitungskosten und die Gesamterträge der Wassersparte erheben und vergleichen.

Weitere wesentliche Kostenfaktoren, die den Wasserpreis beeinflussen, umfassen zum Beispiel die Geländestruktur, erhöhte Instandhaltungskosten für das Leitungsnetz oder besondere Aufwendungen für Umweltschutz und Hygiene. Diese muss der Wasserversorger nachweisen, um gegebenenfalls seine gegenüber anderen Versorgern höheren Preise im Einzelfall zu rechtfertigen. Hier wird es zukünftig darauf ankommen, die Anforderungen an diese Nachweispflicht so auszugestalten, dass die wichtigen Gewässerschutz- und Vorsorgeleistungen der Wasserversorger auch weiterhin in vollem Umfang erbracht werden können.


Die Kosten für Trink-Wasser teilen sich in Fixkosten und verbrauchsbedingte Kosten.

Im Vergleich zu abgepacktem Wasser ist Leitungswasser günstiger und meist ebenso gut.

Die Preise werden in der Regel durch zwei Entgeltkomponenten ermittelt: den verbrauchsabhängigen Kubikmeterpreis und eine monatliche Grundgebühr, die die Fixkosten für den Erhalt der Versorgungsinfrastruktur (ca. 80 % der Gesamtkosten) begleichen soll. Diese Preiskomponenten variieren zwischen Wasserversorgungen, so dass die tatsächlichen Wasserpreise erheblich um den rechnerischen Durchschnittswert von 1,60 € für den Kubikmeter (m3), zuzüglich monatlicher Grundgebühr von 5,13 €, schwanken. Die Mehrzahl aller Haushalte zahlt einen Kubikmeterpreis und eine Grundgebühr.

Und wie viel zahlen die Verbraucher im Durchschnitt?

Eine einfache Rechnung für einen standardisierten Haushalt mit zwei Personen führt auf immer wieder überraschende Zahlen: Zwei Personen gebrauchen durchschnittlich jährlich 80 m3 Trinkwasser. Dafür müssen sie im Schnitt 190 € bezahlen, das macht 95 € pro Person und Jahr. Oder in anderen Worten: Für täglich 26 Cent liefert Ihnen Ihr Wasserversorger weit über 100 Liter Trinkwasser als Lebensmittel und für alle sonstigen häuslichen Verwendungszwecke. Vergleichen Sie diese Leistung doch einmal mit dem Preis auch nur einer Flasche abgepackten Wassers, sei dies nun ein natürliches Mineralwasser, ein Quell- oder ein Tafelwasser.

Wie sich die Preise von 1992 bis 2007 für Trinkwasser in Deutschland entwickelt haben, sehen Sie in der folgenden Grafik (Klicken Sie auf die Grafik, um Sie zu vergrössern):

Wasserwochen_Preise_Grafik


Informationen zu (Trink)-Wasser im Internet

Internetseite des Umweltbundesamtes zum Thema Trinkwasser: www.umweltbundesamt.de

Ratgeber des Umweltbundesamtes: Trink was – Trinkwasser aus dem Hahn. Gesundheitliche Aspekte der Trinkwasser-Installation – Informationen und Tipps für Mieter, Haus- und Wohnungsbesitzer im pdf-Format: www.umweltdaten.de/pdf

Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) - Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch www.gesetze-im-internet.de

EG-Trinkwasserrichtlinie - Richtlinie 98/83/EG des Rates vom 3. November 1998 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch im pdf-Format: eur-lex.europa.eu/pdf

Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes an die Verbraucher und Verbraucherinnen über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasser) in Deutschland: Berichtszeitraum 2002-2004: www.umweltdaten.de/pdf; Berichtszeitraum 2005-2007: www.umweltdaten.de/pdf

Pressemitteilung des Umweltbundesamtes: Trinkwasserqualität – Ansprechpartner in den Bundesländern: www.umweltdaten.de/publikationen/pdf

Informationsbroschüre des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Wasserwirtschaft in Deutschland: Teil 1 – Grundlagen: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3469.pdf; Teil 2 – Gewässergüte: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3470.pdf

Informationsbroschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: Grundwasser in Deutschland: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3642.pdf

Publikation des Umweltbundesamtes: Grenzwerte, Leitwerte, Orientierungswerte, Maßnahmenwerte – Definitionen und Festlegungen mit Beispielen aus dem UBA: www.umweltdaten.de/wasser/themen/trinkwassertoxikologie/grenzwerte_leitwerte.pdf

Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz zum Thema Radioaktivität im Trinkwasser: www.bfs.de/de/ion/nahrungsmittel/trinkwasser.html

Informationsbroschüre des Umweltbundesamtes und anderen: Start ins Leben – Einflüsse aus der Umwelt auf Säuglinge, ungeborene Kinder und die Fruchtbarkeit – Fragen und Antworten: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3518.pdf

Datenbank des Umweltbundesamtes zu Unterrichts- und Bildungsmaterialien zum Thema Wasser: Mediendatenbank H2O-Wissen: www.h2o-wissen.de

Ratgeber des Umweltbundesamtes: Das Energiesparschwein. Informationen zum Wärmeschutz und zur Heizenergieeinsparung für Eigenheimbesitzer und Bauherren: www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2595.pdf

Internetseite Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e. V.: www.dvgw.de/wasser


Quelle: Umweltbundesamt (Uba)