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Kinderleicht einen Kompost anlegen
Bio-Dünger selbst gemacht

Mit diesen Tipps schaffen Sie organischen Dünger für den Garten

Den Pflanzen im Garten etwas Gutes tun und dafür praktisch kein Geld ausgeben: Wir zeigen Ihnen, wie Sie herausfinden können, welche Nährstoffe Ihr Boden braucht, und wie sie ihm dank Küchenabfällen zugeführt werden können – einfach, kostenlos und umweltschonend guten Kompost und organischen Dünger herstellen.

Keine Frage: Der Boden muss alle wichtigen Nähstoffe enthalten, damit Pflanzen richtig wachsen können. Das Fehlen eines Nährstoffes wirkt sich ungünstig auf das Wachstum und die Qualität der Pflanzen aus. Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe, die wir wiederum aufnehmen, wenn wir das angebaute Obst und Gemüse essen. Ein guter Grund also, um genau darauf zu achten, was wir dem Boden zuführen, wenn wir den Nährstoffmangel ausgleichen wollen.

Dem Boden fehlt es an Mineralien? Schnell ist da zum gekauften Dünger gegriffen. Gekaufter Dünger hat jedoch oft wenig mit der Idylle des heimischen Bio-Gartens zutun, da viele Sorten Nährstoffe in unnatürlicher Konzentration enthalten. Schnell hat man sich bei der Dosierung verschätzt und dem Boden und Grundwasser eher geschadet, als dass man ihnen etwas Gutes getan hat. Mit selbst gemachtem Dünger aus Küchenabfällen führen Sie Ihrem Boden jedoch gezielt nur die Nährstoffe zu, die er auch tatsächlich benötigt. Mit diesem Dünger den Boden zu überdüngen ist außerdem praktisch unmöglich.

Die Bodenanalyse: Was braucht der Boden?

Zunächst einmal sollten Gartenfreunde herausfinden, was ihr Boden überhaupt benötigt. Da Pflanzen nicht mineralische Stoffe wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff über die Luft und das Wasser aufnehmen, muss nur die Versorgung mit mineralischen Nährstoffen sichergestellt werden. Zu den mineralischen Nährstoffen gehören z.B. Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium und Schwefel, die im Dünger in einem ausgewogenen Verhältnis enthalten sein sollten.

Die zuverlässigsten Informationen über die Zusammensetzung des Bodens liefert eine Bodenanalyse. Hierfür mischen Sie mehrere Bodenproben aus Ihrem Garten, die Sie zur Untersuchung an ein Bodenlabor in Ihrer Nähe schicken. Dort werden dann die 

Nährstoffkonzentrationen sowie der pH-Wert bestimmt. Letzterer sollte zwischen 6 und 7 liegen, sollte also leicht sauer sein. Das Labor teilt Ihnen anschließend die Ergebnisse mit und wird auch Empfehlungen hinsichtlich der Nährstoffversorgung der Pflanzen aussprechen.

Diese natürlichen Dünger sollten Sie ausprobieren

1. Kompost

Der Klassiker, wenn es um natürlichen Dünger geht, und auch noch ziemlich pflegeleicht, wenn man ein paar Dinge beachtet. Bio-Abfälle werden innerhalb von wenigen Monaten zu erstklassigem Dünger, den Sie mit den folgenden „Zutaten“ gezielt aufwerten können.

Bioabfälle liefern wichtige Nährstoffe

Diese Nährstofflieferanten gehören auf den Kompost.

2. Bananenschalen

Menschen mit Kaliummangel sollten mehr Bananen essen, aber auch im Boden kann eine niedrige Konzentration von Kalium mithilfe von Bananen ausgeglichen werden. Was viele nicht wissen: auch die Bananenschalen enthalten große Mengen an Kalium und außerdem Stickstoff, Phosphor und Magnesium. Es muss also gar keine ganze Banane „geopfert“ werden. Um den Dünger herzustellen, werden die Schalen ca. 45 Minuten lang bei 100°C getrocknet und anschließend zu einem Pulver gemahlen. Dieses Pulver kann dann der Erde beigemischt werden. Das Trocknen dauert zwar etwas länger, dafür stehen die Nährstoffe der Pflanze anschließend schneller zur Verfügung, als wenn die Schale im Boden erst noch zersetzt werden müsste. Getrocknete Bananenschalen eignen sich besonders für das Düngen von Rosen.

3.  Gemahlener Kaffee

Gemahlener Kaffee kann als Düngemittel für Pflanzen wie Azaleen, Lilien oder Möhren eingesetzt werden, die sich in sauren Milieus wohlfühlen. Hierfür können Sie das überbrühte Kaffeepulver direkt zu der Erde geben. Alternativ kann auch noch unbenutztes Kaffeepulver zum Düngen verwendet werden, das einen noch niedrigeren pH-Wert hat und somit für ein noch saureres Milieu sorgt. Das benutzte Kaffeepulver können Sie mitsamt dem Filter zum Kompost geben, wenn der Boden im gesamten Garten zu basisch ist und außerdem etwas Stickstoff vertragen könnte.

4. Eierschalen

Eierschalen enthalten wertvolles Kalzium und eignen sich daher perfekt, wenn es Ihrem Boden an diesem Mineral mangelt. Spülen Sie die Schalen ab, zerkleinern Sie sie in einem Mixer oder mit den Händen und verstreuen Sie das Pulver direkt bei den Pflanzen.

5. Urin

Kein direkter Küchenabfall, aber wahrscheinlich trotzdem der natürlichste Dünger der Welt. Selbstverständlich sollte nur der Urin von gesunden Personen verwendet werden. Da der Körper über den Urin nicht nur ungenutzte Mineralien, sondern auch Giftstoffe ausscheidet, sollten sich Gärtner, die ihren eigenen Urin zum Düngen benutzen wollen, möglichst gesund ernähren und auf das Rauchen verzichten. Auch ein häufiger Konsum von Fisch kann auf Grund von Quecksilberbelastung problematisch sein. Da Urin ein sehr konzentrierter Dünger ist, sollte er im Verhältnis 1:20 mit Wasser verdünnt werden, bevor er verwendet wird.

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Quelle: Mother Nature Network; Bilder: depositphotos/graphicphoto/Airborne,Autor: kle