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Fleischkonsum
Fleisch und Nachhaltigkeit

Fleisch und Nachhaltigkeit Passt das zusammen?

Eine Frage mit Diskussionspotential: Fleisch und Nachhaltigkeit – wie passt das zusammen? Ein Versuch der Klärung.

Fleisch Konsum nachhaltig oder doch vegan

"Vorsicht Kuh" © stanze/Flickr CC BY-SA 2.0

Wenn man sich die Menge des Fleischverbrauches vor Augen führt, müsste man auf die Frage, Fleisch und Nachhaltigkeit – passt das zusammen, eigentlich schon die Antwort wissen. Pro Jahr konsumiert jeder Deutsche knapp 90 kg Fleisch. Dafür mussten ca. 58 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und 3,2 Millionen Rinder ihr Leben lassen. Deutschland hat sich sogar für den Titel „Europameister“ im Schweinschlachten qualifiziert. Wobei Deutschland noch nicht mal Spitzenreiter im Fleischessen ist. Die USA vertilgt noch viel mehr Fleisch: In einer einzigen Woche werden durch das Unternehmen „Tyson Foods“ 42 Millionen Tiere geschlachtet. Und die Bilanz vom Fleisch essen in China ist noch deutlich höher: Hier werden über 660 Millionen Schweine pro Jahr geschlachtet.

Fleisch und Nachhaltigkeit: Ein langer Weg

Um den Konsum nach Fleisch zu stillen, werden die Schlachtanlagen immer größer und die Verarbeitung immer industrialisierter. Die Nebeneffekte dieser Schlachtmethoden ist bekannt: Antibiotikamissbrauch und Hormonrückstände im Fleisch. Ganz abgesehen davon, was Fleisch für die Gesundheit bedeutet, leidet in jedem Fall auch das Weltklima unter dem Massenkonsum. Regenwälder werden vernichtet, Böden durch Pestizide verunreinigt und der Sojaanbau verursacht durch die Anwendung des Herbizids Glyphosat Missbildungen bei Neugeborenen.

Fleisch und Nachhaltigkeit: Der Konsument will davon nichts wissen

Nachhaltigkeit bedeutet Umweltbewusstsein, Tierrechte achten und den Sozialstandard der Menschen verbessern. Leider werden alle drei Faktoren der Nachhaltigkeit beim dem aktuellen weltweiten Konsum von Fleisch nicht eingehalten. Im Gegenteil: Der Massenkonsum von Fleisch ist auf dem Weg, das Weltklima nachhaltig zu zerstören, Tierkrankheiten zu fördern und die Gesundheit von Menschen negativ zu beeinträchtigen.

Fleisch und Nachhaltigkeit: Eine Chance für neues Denken

Wenn es um die Debatte „Fleisch und Nachhaltigkeit“ geht, dann ist vor allem die industrielle Fleischproduktion gemeint. Denn der alte Werbeslogan der CMA „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ hat dann Bestand, wenn das Tier in gesunden Lebensumständen aufwächst und seine Schlachtung mit Achtsamkeit und Würde vollzogen wird. Denn um eines geht es in dieser Diskussion nicht: Wer ist der bessere Mensch: Der Vegetarier oder der Fleischesser. Es gibt Menschen, die benötigen für ihre Gesundheit Fleisch. Vor allem das wichtige Vitamin B 12 gibt es vor allem in Fleisch. Es kommt auf die Menge und die Qualität an. Hier gilt: Weniger ist mehr. 

Im Video erklärt:

Textquelle: bund.net, e-politik.de, Bildquelle: Depositphotos/kalinovsky, Autor: Ulrike Rensch