Mais statt Kohle: Biomasse-Kocher für China
Chinas Energiewirtschaft ist von Kohle abhängig. Doch nicht nur große Unternehmen, sondern auch Menschen auf dem Land setzen zumeist auf das schwarze Gold. Ein Biomasse-Kocher, der statt Kohle die Reste von Maiskolben verbrennt, bietet jedoch eine umweltfreundliche Alternative zum „unsauberen“ Kochen.
China und Umweltschutz - in den Augen der meisten Menschen kann das nicht zusammenpassen. Zu allgegenwärtig sind die Berichte über Umweltskandale, Luftverschmutzung und extrem hohe CO2-Emissionen. China ist aufgrund seiner Größe, der vielen Einwohner und der zahlreichen ausländischen Firmen weltweit das Land, das am meisten CO2 verursacht.
Maiskolben – gelbes statt schwarzes Gold
Revolutionäre Biomasse-Kocher können jedoch die Lebensstandards der Menschen deutlich verbessern. Die unabhängige Non-Profit-Organisation Myclimate engagiert sich in der Provinz Shanxi im Osten Chinas für den Umweltschutz und bessere Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung. Während Kohle eine finanzielle Belastung für die Menschen darstellt, fällt in der von Landwirtschaft geprägten Provinz viel Biomasse in Form von Maiskolben beziehungsweise deren Überbleibseln an, die bisher immer direkt auf dem Feld verbrannt wurden. Sie können nun aber auch den neuen Kochern als Brennstoff dienen. So wird das Klima geschont und für weniger Luftverschmutzung in den Küchen gesorgt.
Biomasse-Kocher schonen die Umwelt, die Gesundheit und den Geldbeutel
Seit Projektbeginn im Jahre 2009 haben circa 113.000 Kocher schon 800.000 Tonnen CO2 eingespart. Die Resonanz der lokalen Bevölkerung ist durchweg positiv. Abgesehen von den positiven Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit sehen viele auch den praktischen Nutzen und die finanziellen Vorteile. Das gesparte Geld kann so viel sinnvoller in die Ausbildung der Kinder, Kleidung oder Arztbesuche investiert werden.
Dank der Aufklärungsarbeit der China Association of Rural Energy Industry, die die Menschen vor Ort über die Effizienz der Kocher informiert, konnte das Projekt so stark wachsen. Außerdem werden die Biomasse-Kocher stark subventioniert, so dass der Preis von 600 auf 300 chinesische Yuan (ca. 42€) gesenkt werden konnte.
Unterstützung durch Vaude
Das Projekt feiert nicht zuletzt durch die Kooperation von Myclimate mit Vaude so große Erfolge. Der Outdoor-Ausrüster setzt sich schon seit Jahren für den Klimaschutz und soziale Belange ein und produziert seit 2012 klimaneutral. Dafür wird für jedes Produkt ermittelt, wie viele Ressourcen verbraucht werden und wie viel CO2 emittiert wird. Anschließend werden Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Bilanz ergriffen und somit der Ausstoß auf ein Minimum heruntergefahren. Die CO2-Emissionen, die nicht ganz vermieden werden können (z.B. durch den Transport), werden kompensiert.
An dieser Stelle kommt das Projekt von Myclimate ins Spiel. Vaude setzt durch die Zusammenarbeit nicht nur Standards in puncto Klimaschutz, sondern auch im sozialen Bereich. Vaude hat laut Geschäftsführerin Antje von Dewitz das Ziel, nachhaltigster Outdoor-Ausrüster Europas zu werden und zu zeigen, dass große Unternehmen durchaus die Balance zwischen ökonomischem und sozialem Handeln finden können.
Quelle: Vaude; Bild: Vaude, Autor: kle