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Lehm ist ein natürlicher Stoff, der für den Hausbau ideal geeignet ist © PetarPaunchev/ iStock/ Thinkstock

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Natürlich Bauen

Ökologisch, natürlich, gut: Neun Gründe für den Lehmputz und Lehm als Baustoff

Häuslebauer aufgepasst: Wie kein anderer erfüllt der Lehm als ältester Baustoff der Menschheit die ökologischen und baubiologischen Anforderungen und erobert dadurch als innovativer Baustoff der Zukunft die zeitgenössische Bühne zurück.

Konkurrenz herrscht auf dem etablierten Markt: Putze auf Zement-, Kalk- und Gipsbasis müssen sich spurten, denn der natürliche Baustoff Lehm wird immer populärer. So verbessert der Baustoff nachweislich das Raumklima und es sind zudem auch bis heute keine Allergien gegen das Baumaterial bekannt.  Neben den vielfältigen gesundheitlichen Aspekten, überzeugt der Lehm auch durch seinen weit geringeren Energieeinsatz bei der Herstellung und durch sein unproblematisches Recycling.

Im Fachwerkhaus wird der Lehm seit Jahrhunderten zusammen mit Holz verwendet © Zoonar RF / Zoonar/ Thinkstock

Im Fachwerkhaus wird der Lehm seit Jahrhunderten zusammen mit Holz verwendet © Zoonar RF / Zoonar/ Thinkstock

Vielseitiger alter Baustoff wieder modern 

Seit dem 1. August 2013 sind erstmals seit 1971 wieder verbindliche DIN-Normen für den Lehmbau in Deutschland in Kraft. Sie gelten für Lehmsteine, Lehmmauer- und Lehmputzmörtel. Damit ist der älteste Baustoff der Menschheit Lehm endgültig im jetztzeitlichen Bauen angelangt. Der Lehmbau wird damit vollständig und unumkehrbar in die Struktur des heutigen Baugewerbes integriert.

Warum Lehm als Baustoff? Neun Gründe:

Lehm schont die Ressourcen
Als ein natürliches Verwitterungsprodukt aus Gestein entsteht permanent neuer Lehm. Er ist also ein „nachwachsender“ Rohstoff und daher besonders gut als Baustoff geeignet.

Lehm ist örtlich verfügbar
Die Verwitterung von Gestein findet überall statt, demnach kommt Lehm weltweit natürlich vor.

Lehm ist beliebig wiederverwertbar
Da er aus der Natur heraus entsteht, ist Lehm ist zu 100% recyclebar. Wenn er nicht durch Schadstoffe belastet wurde, kann man in prinzipiell einfach auf dem Acker unterpflügen.

Lehm benötigt wenig Energie bei der Herstellung
Lehm hat unter allen Baustoffen den geringsten ökologischen Fußabdruck, noch geringer als Holz. Zusammen mit diesem stellt die Lehm-Holz-Bauweise die beste Möglichkeit dar, Häuser über Jahrhunderte zu stabil zu halten, da der Lehm Feuchtigkeit so schnell aufnimmt und wieder abgibt, so dass das Holz nicht aufquillt.

Lehm lässt sich angenehm verarbeiten
Durch seinen Tongehalt entwickelt der Lehm eine eigene Bindekraft und ist ohne jegliche chemischen oder künstlichen Zusätze verwendbar.

Lehm gibt keine Schadstoffe ab
Lehm ist ein natürlicher Stoff aus Gestein. Ist er nicht von außen mit Schadstoffen belastet, kann er auch keine abgeben. Besser noch: Er hat die phänomenale Eigenschaft Schadstoffe und Gerüche dauerhaft zu binden.

Lehm verbessert das Raumklima
Durch seine physikalischen Eigenschaften ist der Baustoff in der Lage die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise zu regulieren. Die Aufnahme und Abgabe von Wasserdampf hilft zudem die Gefahr der Schimmelbildung fast gänzlich auf ein Minimum zu reduzieren. 

Lehm hat eine gute Schalldämmung
Aufgrund seiner hohen Elastizität kann der Lehm mehr Schallwellen schlucken als reflektieren.

Lehm hat wärmespeichernde Eigenschaften
Durch sein großes Volumengewicht ist er sehr temperaturspeicherfähig.

Quelle: Rheinhessische Lehmbau / Text: Christina Jung