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Zapfenkunde
Kleine Zapfenkunde

Kleine Zapfenkunde: Vermeintliche Tannenzapfen nicht von Tannen

Zapfen sieht man in der kalten Jahreszeit überall und besonders Meisen lieben ihre Samen. Zudem sind sie beliebt für die winterliche oder weihnachtliche Dekoration. Je nach Sorte und Größe werden sie aufgehängt, an Gestecke oder Kränze geklebt oder gesteckt und im Kaminfeuer entfachen sie einen tollen Duft. Für die meisten heißen die Zapfen Tannenzapfen, doch diese stammen gar nicht von der Tanne.

Zapfenkunde: Tannenzapfen und andere Zapfen von Kiefer oder Fichte

Nahezu jeder sagt zu Zapfen von Nadelgehölzen Tannenzapfen. So sehen richtige Tannenzapfen aus, die sich nach dem Ausreifen fast komplett auflösen. Zum Basteln und dekorieren werden andere Zapfen verwendet. (c) PdM

Zapfen - man kann sie beim Spaziergang im Wald sammeln oder ganz einfach beutelweise kaufen. Und die allermeisten nennen sie Tannenzapfen. Doch was fälschlicherweise so bezeichnet wird, stammt gar nicht von der Tanne, sondern von Fichte oder Kiefer. Zwar bildet die in Mitteleuropa heimische Tanne dekorative, aufrecht wachsende Zapfen auf ihren Zweigen. Jedoch zerfallen die Tannenzapfen, wenn sie reif sind. Nur die dünne Mittelachse bleibt am Baum, während die einzelnen Schuppen mit den Samen herabfallen.

Stattdessen als ganze Zapfen in unseren Wäldern zu finden sind beispielsweise jene von Fichte, Kiefer und Lärche. Deren Zapfen fallen als Ganzes vom Baum, nachdem sie ihre Lamellen geöffnet und die feinen flugfähigen Samen segeln lassen haben. Bei der Lärche kann dies übrigens mehrere Jahre dauern. Die länglichen, leicht gekrümmten Fichtenzapfen, die oft als Tannenzapfen bezeichnet werden, fallen meist unmittelbar nach der Reife, also im Herbst und Winter, sodass man sie pünktlich zur Winterdekoration nutzen kann.

Zapfenkunde: Tannenzapfen und andere Zapfen von Kiefer oder Fichte

Besonders im winterlichen, schneebedeckten Garten machen zapfentragende Nadelgehölze eine gute Figur. So wie hier die Zapfen-Fichte, Picea abies ‚Acrocona‘. Foto © PdM

Doch Zapfen müssen nicht unbedingt herabfallen, um dekorativ auszusehen. Besonders im winterlichen Garten wirken zapfentragende Nadelgehölze wie die Blaue Mädchenkiefer, Pinus parviflora ‘Glauca‘, oder die Zapfen-Fichte, Picea abies ‘Acrocona‘, sehr effektvoll und festlich. Sie bilden bereits in jungen Jahren schon zahlreiche Zapfen aus, die spätestens in der weißen Winterlandschaft eine gute Figur machen.

Um Tanne und Fichte beim Waldspaziergang oder im eigenen Garten unterscheiden zu können, hilft manchmal schon ein Blick auf die Zapfen: So wachsen die Zapfen der Tanne aufrecht nach oben - siehe Bild; zudem sind sie eher bläulich und scheinen wie mit einer Schicht überzogen -, Fichtenzapfen hängen hingegen meist von den Ästen abwärts.

Quelle: PdM/www.colour-your-life.de, Text: Jürgen Rösemeier, Bilder: Depositphotos/Nadianb