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Das Motto der Impfwoche lautete: ?Impflücken schließen ? Masern und Röteln eliminieren
Masernimpfung

Impfpflicht oder nicht, wie sinnvoll ist die Masernimpfung?

„Deutschland ist rückständig was das Impfen gegen Masern betrifft“, behauptet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anlässlich der Europäischen Impfwoche. Ihre Forderungen lauten daher: „Schärfere Kontrollen, strengere Überwachungen und Zwangsimpfungen“. Doch ist eine Impfung gegen Masern wirklich so sinnvoll wie die WHO behauptet, oder stecken dahinter ganz andere Interessen?

Ende April fand die 11. Europäische Impfwoche statt. Das Motto der Impfwoche lautete: „Impflücken schließen – Masern und Röteln eliminieren!“. Die Weltgesundheitsorganisation macht darauf aufmerksam, dass Deutschland zu den 18 europäischen Staaten gehört, in denen Masern und Röteln noch vorkommen, während die Hälfte aller europäischen Länder diese Viruserkrankungen bereits eliminiert haben. Als eliminiert gelten Krankheiten, wenn nachgewiesen wird, dass eine Übertragung über einen Zeitraum von mindestens 36 Monaten nicht stattgefunden hat. Voraussetzung zur Unterbrechung der Übertragungskette ist eine hochwertige Überwachung zur Entdeckung von Krankheitsfällen und zur Verfolgung von Übertragungsketten der Viren, sowie eine hohe Impfquote von mindestens 95 Prozent mit zwei Dosen Impfstoff gegen Masern und Röteln. Das Ziel der WHO ist demnach, die Impfquote zu erhöhen, so dass Masern und Röteln in allen EU-Ländern, die zur WHO-Organisation gehören, bis 2020 ausgerottet werden.

Anfang des Jahres wurden Daten vom Robert-Koch-Institut veröffentlicht, die zeigten, dass die bundesweite Impfrate für eine vollständige Masernimpfung mit zwei Impfdosen bei lediglich 84,8 Prozent bei Kindern bis zum Alter von 36 Monaten liegt - trotz der Empfehlung, die Impfung vor Vollendung des zweiten Lebensjahres abzuschließen.

Insgesamt lässt sich beobachten, dass auch bei anderen epidemischen Krankheiten, die Impfquote mit ansteigendem Alter sinkt. So haben sich 2014/2015 bundesweit nur 36,7 Prozent der Personen ab 60 Jahren gegen Grippe impfen lassen, während die Europäische Union hier eine Impfrate von mindestens 75 Prozent anstrebt. Gegen Tetanus hat etwa jeder Vierte dieser Altersgruppe keinen ausreichenden Impfschutz (mehr).

Gesetz zur Verbesserung der Impfquote

Aus diesem Grund wurde im Juni des vergangenen Jahres bereits ein Präventionsgesetz erlassen, in dem die Politik den Stellenwert von Impfungen als eine der wichtigsten Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge anerkennt und einen gesetzlichen Rahmen zur Verbesserung des Impfschutzes schaffen will. Zur Erreichung von höheren Impfraten sind jedoch bundesweit verbindliche Impfziele und Maßnahmen notwendig. So sollen an die Vorsorgeuntersuchungen beispielsweise Impfausweiskontrollen gekoppelt oder Recall-Angebote geschaffen werden. Der europäische Impfstoffhersteller Sanofi Pasteur MSD hat einen 10-Punkte-Plan zur Verbesserung des Impfschutzes erstellt. Hier eine Zusammenfassung:

  •  Umsetzung des Präventionsgesetzes durch Impfangebote an Schulen und Betrieben
  •  Der nationale Impfplan braucht konkrete Impfziele in allen Alters- und
  •  Bevölkerungsgruppen. Eine zentrale Anlaufstelle in Bayern soll gegründet werden.
  •  Die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) müssen durch Aufklärung und Informationsmaterial bekannter  gemacht werden.
  •  Impfhürden im ärztlichen Alltag sollen abgebaut werden, z.B. durch fachgebietsübergreifendes Impfen (Kinderarzt impft  Eltern gleich mit), Verringerung der Reggressgefahr für impfende Ärzte, Ärzte sollen für Beratungsaufwand honoriert  werden, Einführung einer Impfberatungsziffer bei Nichtinanspruchnahme von Impfungen.
  •  Das Projekt „KV-Impfsurveillance“ - ein Instrument zur Impfdatenerhebung - soll weiterhin etabliert werden.                              
  • Krankenversicherungen werden zur Auskunft der Impfabrechnungsziffern verpflichtet.
  • Die STIKO soll frei, unabhängig und evidenzbasiert arbeiten. Die notwendige Arbeit mit den Impfstoffherstellern soll nach     Regeln der Transparenz erfolgen.
  • Ein elektronischer Impfausweis soll eingeführt werden.
  • Die gesamtgesellschaftliche Bedeutung von Impfungen soll popularisiert werden.
  • Systemhürden, die einem hohen Impfschutz im Wege stehen, sind abzubauen. Hohe Impfraten sollten kostenorientierten       Betrachtungsweisen vorgezogen werden.
  • Die Zusammenarbeit zwischen allen im Impfwesen beteiligten Berufsgruppen soll optimiert werden.

Impfpflicht oder nicht, wie sinnvoll ist die Masernimpfung?

Überwachung und Kontrolle als Schutzmaßnahme

Im Zuge mehrerer Masernerkrankungen seit 2014 in Berlin wurden Rufe nach einer Impfpflicht wieder lauter. Bislang gibt es in Deutschland nur sogenannte Impfempfehlungen. Das, in der deutschen Verfassung verankerte Recht auf körperliche Unversehrtheit, schließt eine Impfpflicht noch aus. Das Präventionsgesetz und der 10-Punkte-Plan sehen daher eine strengere Überwachung von Ärzten und Bürgern vor, um auch ohne Impfpflicht die Eliminierung der Viren zu erreichen.

Doch ist es überhaupt möglich Viruserkrankungen völlig auszurotten oder spielen noch andere Motive eine Rolle?

Manche Quellen behaupten, dass Masern in Ländern wie den USA und Schweden so gut wie ausgerottet seien, andere Quellen stellen die Wirksamkeit von Masernimpfungen hingegen infrage. So gab es Fälle, wo sogar bei zweimal geimpften Patienten Masern auftraten. Laut Angaben des RKI sind im Jahr 2012 in Deutschland 5 von 158 geimpften Patienten an Masern erkrankt.

In Slowenien haben sich bei einem Masernausbruch im November 2014 von 43 zweimal geimpften Menschen 12 mit Masern angesteckt, wobei zu beachten ist, dass in diesem Land die Durchimpfungsrate bei mehr als 95 Prozent liegt. Eine völlige Ausrottung des Virus scheint also auch mit hoher Impfrate kaum möglich zu sein.

Masernimpfung sorgt für Umsatz

Trotz aller propagierten Impfprogramme sollte nicht außer acht gelassen werden, dass die WHO, die diese Programme seit den 70er Jahren in der Welt verbreitet, zu etwa einem Drittel aus Einnahmen der Pharmakonzerne finanziert wird und somit nicht unabhängig arbeitet. Zudem konnten Industrieverflechtungen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) mit Pharmakonzernen nachgewiesen werden. Es ist daher zu bezweifeln, dass ihre Impfempfehlungen allein auf sachlich-wissenschaftlichen Interessen basieren.

Während Impfgegner den eindeutigen Nutzen von Impfungen in Frage stellen und das Risiko der Nebenwirkungen für zu hoch halten, argumentieren die Impfbefürworter damit, dass ungeimpfte Personen den Schutz der Allgemeinheit gefährden und dem Gesundheitssystem im Falle einer verhinderbaren Erkrankung auf der Tasche liegen.

Laut dem Bundesministerium für Gesundheit zählen Impfungen zu den effektivsten und sichersten Präventionsmaßnahmen, die kostenintensive Krankheiten verhindern können und somit einen wichtigen Beitrag zu einem finanzierbaren Gesundheitssystem leisten.

Das Impfungen nicht nur zur Finanzierung des Gesundheitssystems beitragen, sondern längst zu einem Milliardengeschäft geworden sind, zeigen Berechnungen des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI). Demzufolge ist der Umsatz von 1,07 Mrd. Euro (2014) auf 1,17 Mrd. Euro (2015) gestiegen. Besonders auffällig ist der 50-prozentige Umsatzanstieg bei den Impfungen gegen Masern von 95 Mio. Euro (2014) auf 142 Mio. Euro (2015). Dieser lässt sich vermutlich mit der breiten Impfdebatte infolge des Masernausbruchs im Frühjahr 2015 in Berlin erklären.

Was sind Masern?

Masern sind eine ansteckende Kinderkrankheit, die mit einem Hautausschlag, starker Müdigkeit, sowie Husten und Fieber einhergehen. Zu den weiteren, aber seltener auftretenden Symptomen können Mittelohrentzündungen und kruppähnlicher Husten gehören. Immer wieder hört man auch davon, dass Masern tödlich verlaufen. Dieses kommt dann vor, wenn sich die Masern in Form einer Lungenentzündung äußern und der Patient zuvor bereits ein stark geschwächtes Immunsystem besaß.

Die Masernenzephalitis - eine Gehirnentzündung - ist eine weitere Masernkomplikation, die, wie die Lungenentzündung, jedoch nur sehr selten in Industrienationen auftritt.

Spielte sich eine Masernerkrankung früher überwiegend im Kindergarten- und Grundschulalter ab, tritt sie seit Einführung der Impfprogramme häufiger im Erwachsenenalter auf. Dieses lässt sich auf die Impflücken bei Erwachsenen zurückführen, die im Kindesalter noch die sogenannte Herdenimmunität (Schutz der Ungeimpften, dadurch dass aufgrund der vielen Geimpften der Virus kaum mehr vorhanden ist) genossen und erst im Erwachsenenalter mit den Viren in Kontakt kommen. Schwerwiegend ist, dass mit ansteigendem Alter auch die Häufigkeit der Masernkomplikationen steigt.

Masernimpfung sorgt für Umsatz

Nebenwirkungen der Masernimpfung

Die Masernimpfung wird in der Regel in Form des dreifachen MMR-Impfstoffes (Masern, Mumps, Röteln) verabreicht, bei dem folgende Nebenwirkungen auftreten können:

  • Hirnhautentzündung
  • höhere Allergierate
  • Krampfanfälle
  • geistige Entwicklungsverzögerungen
  • Verminderung der Blutplättchen mit Störung der Blutgerinnun schwere Infektionen der unteren Luftwege wie Bronchitis oder Lungenentzündung.
  • Darüber hinaus stehen Impfungen im Verdacht, die Entstehung von Autoimmunerkrankungen fördern

Kaum Nestschutz für Säuglinge

Frauen, die in ihrer Kindheit Masern erlebten, sind ihr Leben lang immun gegen die Krankheit und übergeben diese starke Immunität in Form des sog. Nestschutzes an ihr neugeborenes Kind. Das bedeutet, dass Säuglinge in den ersten kritischen Lebensmonaten durch die Antikörper der Mutter vor Masern geschützt sind.

Geimpfte Mütter können ihren Säuglingen hingegen keinen derart stabilen Nestschutz vermitteln, da eine Impfung gegen diese Erkrankungen das Immunsystem der Mutter weniger stark stimuliert als eine Wildvirusinfektion.

Gehirnentzündung

Als SSPE (Subakute sklerosierende Panenzephalitis) wird eine Gehirnentzündung als Masern-Spätfolge bezeichnet, die erst rund sieben Jahre nach einer überwundenen Maserninfektion auftreten kann.

Die SSPE ist eine sehr seltene, aber sehr schwere Erkrankung, die bis auf wenige Ausnahmen innerhalb einiger Monate zum Tod führen kann.

SSPE tritt überwiegend bei Menschen in Erscheinung, die im frühen Säuglingsalter von Masern betroffen waren, die also – weil ihre Mutter geimpft war – keinen ausreichenden mütterlichen Nestschutz erhielten. Die momentan steigenden SSPE-Zahlen können demnach auch als eine Folge der Impfprogramme betrachtet werden.

Vereinzelte Fälle zeigten, dass Kinder, die eine Masernimpfung bekamen und dennoch an Masern erkrankten, ebenfalls kurze Zeit später die ersten SSPE-Symptome zeigten.

Man geht davon aus, dass die Inhaltsstoffe der Masernimpfung, sowie andere Impfungen, vor allem jene, die die bedenklichen Stoffe Quecksilber, Formaldehyd und Aluminium enthalten, zu SSPE-Symptomen führen können.

Stärkeres Immunsystem ohne Impfung

Von Impfgegnern wird häufig der Einwand angeführt, dass ungeimpfte Kinder seltener krank seien und dass das Durchmachen einer Krankheit das Immunsystem zusätzlich stärken könne. Tatsächlich geht aus einer Studien, die 1988 in Karlsruhe durchgeführt wurde, hervor, dass diejenigen Kinder, die eine Masernerkrankung in homöopathisch-anthroposophischer Begleitung durchlebten, im Anschluss deutlich seltener krank waren, als noch vor den Masern.

Masernimpfung und Autismus

Die Masern-Mumps-Röteln-Impfung geriet zudem 1998 in Verruf, als Dr. Andrew Wakefield in „The Lancet“ Studienergebnisse veröffentlichte, die einen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus aufzeigten. Wakefield wurde jedoch der Studienfälschung beschuldigt und zog daraufhin seine Studienergebnisse zurück.

Im Herbst 2012 wurde im Fachjournal „Entropy“ unter dem Titel „Empirical Data Confirm Autism Symptoms Related to Aluminum and Acetaminophen Exposure“ erneut eine Übersichtsarbeit veröffentlicht, die einen möglichen Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und der Entstehung von Autismus wieder aufgriff. In dieser Studie kamen die Wissenschaftler zu dem Fazit, dass eine „Korrelation zwischen der MMR-Impfung und Austismus“ besteht.

Allerdings steht die Impfung nicht in direktem Zusammenhang mit Autismus, sondern die Behandlung der Nebenwirkungen einer MMR-Impfung (in den meisten Fällen Fieber) wird häufig mit fiebersenkenden Medikamenten, mit dem Wirkstoff Acetaminophen (Paracetamol, Fieberzäpfchen) behandelt und dieser kann bei Kindern, die empfindlich auf Acetaminophen reagieren zu Autismus führen. Vor allem geschieht dieses, wenn das Immunsystem des Kindes infolge der Impfung geschwächt ist. Nach einer Masernimpfung sollte daher auf fiebersenkende Maßnahmen mit Paracetamol verzichtet werden.

Fazit

Impfen ist ein umfassendes Thema, bei dem die Meinungen weit auseinander gehen. Eine Impfpflicht kann jedoch in keinem Falle die Lösung sein. Nur mit ausreichender Aufklärung können Eltern die Vor- und Nachteile abwiegen und die für sie richtige Entscheidung treffen. Hier müssen vor allem Kinderärzte Risiken und Missverständnisse aufzeigen, aber auch Alternativen zu den gefürchteten Mehrfachimpfungen anbieten.

ecowoman-Tipp:

Fragen Sie Ihren Arzt ob es bestimmte Impfungen auch als Einzelimpfstoff gibt, um eventuelle unnötige Mehrfachimpfungen zu umgehen. Außerdem ist es sinnvoll vor einer Impfauffrischung den Titer bestimmen zu lassen, um festzustellen, ob im Blut noch genügend Antikörper vorhanden sind oder ob eine Auffrischung nötig ist.

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Quellen: www.zentrum-der-gesundheit, Martin Hirte: Impfen Pro & Contra., Bilder: depositphotos/bernardg/natulrich/ira.parly.gmail.com, Text:  Meike Riebe