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Aufruf zu verstärkter Wildschweinjagd
Afrikanische Schweinepest

Aufruf zu verstärkter Wildschweinjagd

Nachdem in Tschechien die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist, macht man sich auch in Deutschland Sorgen. Das NRW-Umweltministerium ruft jetzt zur verstärkten Jagd auf Wildschweine auf und warnt vor einem unbedachten Umgang mit Lebensmittelresten.

Schon seit einigen Jahren kommt es in der EU immer wieder zu Ausbrüchen der Afrikanischen Schweinepest, zum Beispiel im Baltikum und im östlichen Polen. Das neueste Seuchengebiet liegt im Osten Tschechiens und nur etwa 300 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Schon mehr als 20 Fälle sind hier in den letzten Wochen bei Wildschweinen festgestellt worden. In Deutschland machen sich die Umweltministerien der Länder jetzt Sorgen, dass sich die Seuche auch bei uns verbreiten könnte.

Während die Afrikanische Schweinepest für den Menschen ungefährlich ist, liegt die Sterblichkeitsrate bei infizierten Haus- und Wildschweinen bei fast 100 Prozent. Um zu verhindern, dass sich die Seuche weiter ausbreitet, ruft das NRW-Umweltministerium jetzt zur verstärkten Jagd auf Wildschweine auf. Nicht nur Frischlinge, sondern auch führungslos umherstreifende junge Wildschweine, sogenannte Überläufer, müssten verstärkt bejagt werden, um die hohen Wildschweinbestände zu reduzieren, so Umwelt-Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann. Das Ministerium bittet die unteren Jagdbehörden auf kommunaler Ebene daher, die Schonzeit für Überläufer bis zum 31. August 2018 aufzuheben.

Verbreitung über kontaminierte Fleisch- und Wurstwaren

Seuchenträger können vor ihrem Tod weitere Artgenossen anstecken, weswegen betroffene Wild- und Hausschweinbestände gekeult werden müssen. Laut Umweltministerium besteht zudem begründeter Verdacht, dass sich das Virus zuletzt durch kontaminierte Lebensmittelreste verbreitet hat. Da der Erreger in nicht erhitzten Fleisch- und Wurstwaren noch Monate später infektiös sein kann, appelliert das Ministerium an Urlauber, die nach Tschechien reisen, keine Wurstwaren in der freien Natur zu entsorgen. Vor allem auf Rastplätzen auf den Reiserouten zwischen Ost und West sollte mit Lebensmitteln aus den betroffenen Regionen sorgfältig umgegangen werden. Lebensmittelreste sollten in jedem Fall ordnungsgemäß im Mülleimer entsorgt werden.

Quelle: NRW-Umweltministerium; Bilder: Depositphotos/kyslynskyy; Autor: kle