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EDEKA: Schlechte Arbeitsbedingungen in Orangensaftlieferkette
Der Supermarktriese EDEKA soll Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in der Orangensaftlieferkette der Hausmarke übernehmen. In Berlin wird dafür protestiert.
Die Kampagne „Eigentum verpflichtet – für gesetzliche Unternehmensverantwortung“ fordert gemeinsam mit der Supermarktinitiative von der Supermarktkette EDEKA die Verantwortung für existenzsichernde Arbeitsbedingungen in der Orangensaft-Lieferkette zu übernehmen. Im Oktober 2013 wurde die Studie „Im Visier – Orangensaft“ von der Christlichen Initiative Romero und von ver.di veröffentlicht, die zeigt, dass EDEKA sich bisher nicht um existenzsichernde Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Lieferkette von Orangensaft kümmert. Die Arbeiter werden für den EDEKA Orangensaft aus Brasilien auf den Plantagen und in den Saftfabriken mit Hungerlöhnen ausgebeutet. Zusätzlich herrscht sowohl in Brasilien auf den Orangenplantagen als auch in den 4.000 ausgegliederten EDEKA-Märkten in Deutschland häufig Arbeitsdruck, Tarifflucht und Gewerkschaftsfeindlichkeit. Edeka verweigert seit Oktober 2013 die Entgegennahme der Studie und reagiert nicht auf die in der Studie aufgezeigten Fälle von Arbeitsrechtsverletzung.
Demonstration für mehr Rechte: Orangensaft und Mitarbeiter
Ver.di Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger erklärt: „Edeka ist als größte deutsche private Arbeitgeberin und Europas größte Fruchtimporteurin maßgeblich verantwortlich für die Preisgestaltung entlang der gesamten Wertschöpfungskette - und damit auch für mitunter unerträgliche Arbeitsbedingungen.“ Der Konzern wurde deshalb bei der Labourstart-Konferenz am 24. Mai 2014 in Berlin mit einer Demonstration dazu aufgefordert einen Verhaltenskodex für die Beschäftigten der Lieferkette zu schaffen, die Einhaltung, Kontrolle und Nachprüfbarkeit des Kodexes durch die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften zu garantieren und die Verantwortung für alle 150.000 Beschäftigten in ausgegliederten Edeka-Märkten zu übernehmen.
Quelle: SÜDWIND e.V. - Institut für Ökonomie und Ökumene
Text: Kristina Reiß