Wie müssen die Städte der Zukunft aussehen?
Das ständige Wachstum unserer Städte bringt auch Probleme mit sich, denn sie sind für einen großen Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Nachhaltige Konzepte müssen also dringend her.
Stadtwachstum stellt uns vor Herausforderungen
Der urbane Raum zieht immer mehr Menschen an und so lebt jeder zweite von uns inzwischen in Städten. Das Leben in der Stadt scheint meist der genaue Gegenentwurf zur Natur zu sein, aber das kann sich auch ändern. Zu einer menschen- und naturgerechten Stadt möchte die Ausstellung „Grün Stadt Grau – nachhaltige StadtLandschaften“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Klimastiftung für Bürger – Klima Arena beitragen.
Die Eröffnung der Ausstellung fand am 2. Mai in Osnabrück im Zentrum des DBU statt. Mit dabei war auch der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies. Wie die Stadtplanung der Zukunft aussieht, war Thema bei einer Podiumsdiskussion mit Akteuren der Mobilitätswende und des Städtebaus.
Die Stadtplanung der Zukunft ist ein wichtiges Thema, da täglich 52 Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche zum urbanen Raum dazu kommen, das entspricht der Fläche von 72 Fußballfeldern. Diese Entwicklung hat aber auch Nachteile, denn laut dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung verbrauchen Städte drei Viertel der Ressourcen und der Energie weltweit. Und auch in Puncto Treibhausgasen sieht es nicht gut aus: 70 Prozent davon entstehen allein in den Städten. Deswegen braucht es zukünftig unbedingt nachhaltige und klimaschonende Konzepte für die Gestaltung unserer Städte. Dazu gehört zum Beispiel nachhaltige Mobilität, aber auch barrierefreier Wohnraum ist ein wichtiges Thema, das nicht vernachlässigt werden darf.
Mit diesen Konzepten können unsere Städte nachhaltiger werden
Auch die Bewohner der Städte fordern Klimaschutz, mehr Grün und nachhaltige Mobilität: „Die Menschen wollen mehr Lebensqualität, z. B. durch Fußläufigkeit im Alter. Ich würde gerne mehr ins Handeln kommen und nicht nur erklären. Wir müssen aus den Routinen rauskommen und uns von Planungen der 60er Jahre frei machen,”, sagte Katja Diehl, Mobilitätsexpertin, bei der Podiumsdiskussion.
Um Städte umweltschonender zu gestalten und gegen die Klimakrise zu schützen, braucht es innovative Ideen. Das findet auch DBU-Generalsekretär Alexander Bonde: „Das können alternative Materialien beim Hausbau sein wie Recyclingbeton, eine intelligente Regenwassernutzung zum Schutz vor Überschwemmungen oder Seilbahnen als öffentliche Verkehrsmittel.“
Um solche Lösungsansätze für einen öko-sozialen Wandel dreht sich alles bei der Ausstellung „Grün Stadt Grau“. Sie zeigt, wie nachhaltige Stadtplanung aussehen kann und was machbar ist. Die Besucher der Ausstellung können sich Animationen zum Schwammstadt-Konzept ansehen, dass gegen Überschwemmungen schützen soll oder am Quartiertracker das Planen von Stadtviertel erproben. In der Mitte der Ausstellung werden reale Projekte präsentiert, bei denen eine nachhaltige und soziale Stadtplanung bereits Anwendung findet. Wie zum Beispiel bei einem energiesparenden Mehrgenerationenhaus, einer urbanen Wildnis oder partizipativen Mobilitätskonzepten.
Die Ausstellung „Grün Stadt Grau“ kann noch bis zum Frühling 2023 in Osnabrück besucht werden. Vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 ist die Wanderausstellung dann auf der Bundesgartenschau in Mannheim zu sehen.
Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Seite der DBU.
Quellen: DBU, Bild: © Michael Münch/DBU, Text: Fatma Cevik