10-Punkte-Plan für Bangladesch
Die Arbeitsumstände in Bangladesch sind verheerend. Um weitere Unglücke zu vermeiden, entwickelten verschiedene Vertreter von Bangladeschs Bekleidungsindustrie nun in Dhaka einen 10-Punkte-Plan für die Herstellungsbetriebe von Konfektionsbekleidung.
Als ersten Schritt sieht der Plan vor, Sicherheitsvorschriften und deren Einhaltung in Angriff zu nehmen. Zu diesem Zweck sollen mindestens 1000 als nicht sicher eingestufte Textilfabriken in sichere Gebäude umgesiedelt werden. Die Kosten von geschätzten 100 Milliarden Bangladeschi Taka (985 Millionen Euro) könnten anfangs von der Regierung und ihren Entwicklungspartnern getragen und in Folgejahren von den Fabrikbesitzern zurückgezahlt werden.
Ein weiteres wichtiges Anliegen des Plans ist der Brandschutz. Dieser soll in allen Betrieben innerhalb von drei Monaten Brandsicherheitstrainings vorgenommen und dann durch die Bangladesh Garment Manufacturers Export Association (BGMEA) unangekündigte Brandschutzübungen durchgeführt werden.
Außerdem sieht der Plan vor den Mindestlohn von derzeit 3000 Taka (30 Euro) pro Monat zu erhöhen. Dieses sollte mit dem Recht, Gewerkschaften zu gründen einhergehen. Ebenso soll es zweimonatliche Gespräche zwischen Fabrikbesitzern, Arbeitern und der Arbeitervertretung geben sowie Initiativen wie kostenlosen Schulunterricht für die Kinder der Arbeiter, die Einrichtung einer Sozialkasse und von Trainingscentern, um die beruflichen Fähigkeiten zu verbessern.
Quelle: Fashion United / Introbild: hessnatur
Text: Christina Jung