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Genetische Bedrohung der seltenen Birkhühner
Eine genetische Untersuchung des Forschers G. Segelbacher brachte zutage, dass die ohnehin schon seltenen Birkhühner massiv bedroht sind.
Das noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts recht weit verbreitete Birkhuhn ist in Deutschland wie in nahezu allen anderen europäischen Ländern extrem selten geworden. Um den Beweis für die Bedrohung des Birkhuhns anzutreten, hat sich der Forscher Dr. Gernot Segelbacher Mauser-Federn der letzten noch lebenden Birkhuhnvorkommen in Mitteleuropa genetisch untersucht und dann mit historischen Präparaten aus Dänemark, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, sowie mit Federn ausgestopfter Tiere aus naturkundlichen Museen verglichen. Vor sechs Jahren mit dem Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung ausgezeichnet, hat der Forscher nun seine Forschungsarbeiten über die genetische Vielfalt der letzten Birkhuhn-Populationen in Mitteleuropa im Vergleich zu den Vorkommen Anfang bis Mitte des letzten Jahrhunderts vorgelegt. Damals gab es noch zehntausende Birkhühner, jetzt leben in Deutschland noch maximal 1600 Weibchen. Mehr als 90 Prozent der europäischen Population ist mittlerweile auf Russland konzentriert.
Huhn ohne Hoffnung? Rettung bleibt ungewiss
"Die genetische Vielfalt der heutigen Birkhühner hat sich mit der Abnahme der Bestände deutlich reduziert. Die deutlich geringere genetische Vielfalt lässt sich durch DNA-Analysen der Präparate wissenschaftlich belegen", sagt Dr. Gernot Segelbacher. "Das Forschungsergebnis ist eine letzte Warnung", betont der Wissenschaftler. Ob das Birkhuhn noch zu retten ist, bleibt ungewiss. Durch fortschreitende Trockenlegung von Flachmooren und Feuchtwiesen, durch industriellen Torfabbau und intensive Landnutzung in den Agrarlandschaften, verliert das Birkhuhn seine Lebensräume und ist dadurch massiv gefährdet.
Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung / Text: Christina Jung