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Bosch Solar

©Bosch Solar Energy AG

Das Aus für Bosch Solar

Ein herber Rückschlag für die deutsche Solarindustrie: Bosch-Tochter  Bosch Solar Energy schreibt tiefrote Zahlen und ist trotz großer Bemühungen nicht wettbewerbsfähig. Bis Anfang 2014 soll die Fertigung komplett eingestellt werden.

„Bosch hat in den vergangenen Monaten alle Aspekte des Solar-Geschäfts  im Hinblick auf weitere Fortschritte bei der Technologie, bei Kostensenkungspotenzialen sowie bei der strategischen Ausrichtung umfassend  geprüft. Dazu gehörten auch Gespräche mit potenziellen Partnern. Allerdings ergab sich aus keiner dieser Möglichkeiten eine wirtschaftliche und langfristig tragfähige Lösung für den Geschäftsbereich Solar Energy. Dies  bedauern wir sehr“, erläutert Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der  Geschäftsführung von Bosch.

Eine Milliarde Euro Verlust im letzten Jahr

 „Bosch Solar Energy ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen, die  Wettbewerbsfähigkeit des Bereiches herzustellen. Nahezu die gesamte  Branche schreibt aufgrund inzwischen immenser weltweiter Überkapazitäten tiefrote Zahlen. „Trotz umfangreicher Maßnahmen zur Senkung der  Herstellkosten im vergangenen Jahr konnten wir den Preisverfall von bis zu 40 Prozent nicht kompensieren“, stellt Dr. Stefan Hartung, Aufsichtsratsvorsitzender der Bosch Solar Energy AG und Geschäftsführer der Robert  Bosch GmbH mit Zuständigkeit für den Unternehmensbereich Energie- und  Gebäudetechnik, fest. Der Geschäftsbereich Solar Energie machte allein im Jahr 2012 über eine Milliarde Euro Verlust!

Was passiert nun mit den Werken und den Mitarbeitern?

Soweit möglich sollen einzelne Bereiche zeitnah  verkauft werden. Sämtliche Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten werden  ebenfalls beendet. Das Modulwerk in Venissieux, Frankreich, soll veräußert  werden. Die ursprünglich in Malaysia geplante Fertigung wird nicht aufgebaut. Bosch plant die Anteile an der aleo solar AG zu verkaufen. Die Bosch  Solar CISTech GmbH in Brandenburg/Havel wird unverändert als Entwicklungsaktivität für die Dünnschichttechnologie weitergeführt, die weitere  Ausrichtung wird jedoch  zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Was mit den rund 3.000 Mitarbeitern geschieht ist bisher noch unklar. „Uns ist bewusst, dass den Mitarbeitern eine schwierige Zeit bevorsteht. Wir werden gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern nach möglichst verträglichen Lösungen suchen“, so Hartung.

Quelle: Bosch Solar Energy AG / Text: Marie A. Wagner