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Alles, was man braucht
Minimalismus

Brauche ich das wirklich alles? Dokumentarfilm hat die Antworten

Was brauche ich wirklich zum Leben? Und worauf kann ich verzichten? Diese Fragen stellen sich inzwischen immer mehr Menschen, nicht umsonst wird eine minimalistische Lebensart immer beliebter. Antworten auf diese Fragen versucht ein neuer Dokumentarfilm zu geben. 

Die neue Normalität birgt auch Chancen

Die Corona-Pandemie hat für viele von uns zu einer erzwungenen „Entschleunigung“ geführt. Früher sind wir von Termin zu Termin gehetzt und unzählige Freizeitaktivitäten nachgegangen, um auch ja nichts zu verpassen. Plötzlich ist der Alltag durch weniger Möglichkeiten aber viel ruhiger geworden und das kann auch eine Chance sein. Denn erst dadurch ist es möglich, sich auf das wesentliche zu konzentrieren und den Menschen, die einem wirklich wichtig sind, die nötige Zuwendung zu schenken. Auch die Bedrohungen des Klimawandels „zwingen“ uns zu einem langsameren, genügsameren Leben.  Denn nur wenn wir unser Konsumverhalten und unsere bisherigen Lebensgewohnheiten gründlich überdenken und anpassen, haben wir in Zukunft die Chance auf einen lebenswerten Planeten.

Dokumentarfilm „Alles was man braucht“: So kann ein zufriedenes, minimalistisches Leben aussehen

Und um zufrieden zu sein, braucht es auch eigentlich viel weniger, als man oft denkt: Gutes Essen, Trinken und genug Zeit für das, was man gerade tut. So sehen es zumindest Knut Thomsen und seine Frau Berit aus Dithmarschen. Die beiden betreiben einen 40 qm großen Dorfladen, in dem es neben dem Angebot von regionalem Gemüse und ordentlichen Regalen auch der gemütliche Plausch mit den Kunden und der gemeinsame Zusammenhalt nicht zu kurz kommt. Läden wie dieses sind heutzutage alles andere als eine Selbstverständlichkeit, wo doch Discounter- und Supermarktketten die kleinen Dorfläden meist verdrängt haben. Knut und Berit sind zwei Protagonisten des neuen Dokumentarfilms „Alles, was man braucht“ der Regisseurin Antje Huber. Kleine Läden wie das der beiden zeigen dabei den Zuschauern, wie erfüllend ein Leben sein kann, in dem man sich auf das wirklich wichtige konzentriert und in dem man innerhalb einer Gemeinschaft Rückhalt und Sinn findet.

Die Filmemacher von „Alles was man braucht“ sind über zwei Jahre durch norddeutsche Dörfer gereist und sind dabei Menschen begegnet, die sich in einem von Traditionen geprägtem Umfeld etwas Neues trauen. Darunter sind unter anderem eine ehemalige Verkaufsstellenleiterin, die versucht, ihren alten Konsum zu erhalten, ein Koch von weit her, der Leiter eines kleinen Lebensmittelmarktes wird oder eine Höfegemeinschaft, welche einen Bioladen betreibt und auf einer alten LPG eine nachhaltigere und gerechtere Welt anstrebt. Auch mit dabei: Ein Bürgermeister, der einen Verkaufsautomaten baut und ein Supermarktbesitzer, der die nicht ganz einfache Versorgung der Halligleute im Wattenmeer übernimmt. Nicht einmal die Corona-Pandemie kann die Protagonisten daran hindern, ihre Ziele zu verfolgen und ihrem Lebensstil treu zu bleiben.

Die Regisseurin des Films, Antje Huber, beschreibt die Erkenntnisse, die der Film seinen Zuschauern bietet: „Wir werden durch den Klimawandel mehr und mehr herausgefordert, unser Konsumverhalten und unsere Bedürfnisse neu auszurichten. Die kleinen Läden könnten ein guter Kompass dafür sein. Nicht nur, weil man schnell merkt, was überflüssig ist. Die freundliche Zuwendung zu anderen Menschen und die Wertschätzung der täglichen Dinge sind ganz einfache Fähigkeiten, die dort gelebt und geübt werden, und sie scheinen mir gute Grundlagen für diese dringliche Aufgabe zu sein.“

Den Trailer zum Film finden Sie auf YouTube.

Quelle: imFilm, Bild: imFilm Agentur + Verleih, Text: Fatma Cevik