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Verlust von Bestäubern bedroht Lebensmittelversorgung
Verlust von Bestäubern

Verlust von Bestäubern bedroht Lebensmittelversorgung

75 Prozent der weltweit angebauten Agrarrohstoffe sind von einer natürlichen Bestäubung abhängig.  Das Sustainable Agriculture Network (SAN) warnt vor einem drohenden Einbruch der Lieferketten, wenn nicht umgehend Maßnahmen gegen den Verlust von Bestäubern ergriffen werden.

Rund 50 Prozent aller Bestäubungen weltweit werden von Bienen und Hummeln vorgenommen. Der Rest entfällt auf Vögel, Fledermäuse oder andere Insekten. Der Rückgang natürlicher Bestäuber wirkt sich direkt auf den Anbau landwirtschaftlicher Rohstoffe aus. Davon betroffen sind mittlerweile alle Teile der Welt.

Laut einer Studie drohen nun fünf bis acht Prozent des globalen landwirtschaftlichen Rohstoffanbaus einzubrechen, wenn die Zahl der Bestäuber weiter sinkt oder gar völlig verschwindet. Gerade von Unternehmen, die agrarische Rohstoffe beziehen, werde dieses Problem weitgehend unterschätzt. Bezugnehmend auf die ernüchternden Ergebnisse der Studie, mahnt das SAN jetzt an, dringend das Bewusstsein für die Risiken bei allen Beteiligten in den Lieferketten zu schärfen und dann geeignete Maßnahmen zum Erhalt von Bestäubern zu ergreifen. Hauptursachen für den Rückgang von Bestäubern sind laut IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) der Verlust von Lebensraum sowie Nahrung und Wasser, die Anwendung von Pestiziden und Herbiziden, das Eindringen fremder Arten in intakte Ökosysteme und veränderte Temperaturen und Regenfälle. Ohne adäquate Schritte zum Erhalt und Schutz natürlicher Bestäuber wird das soziale und ökologische Problem durch den Artenverlust bedrohlich ansteigen.

Quelle: Sustainable Agriculture Network (SAN), Bild: Depositphotos/lightpoet, Text: Tine Esser