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Fahrradfahren in der Stadt

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Regierung will Radfahren sicherer machen

Der Bundesrat versucht die Verkehrssicherheit im Radverkehr zu erhöhen. Der Gedanke sei der richtige, lobt der ökologische Verkehrsclub, doch der von der Regierung gewählte Ansatz sei eher fraglich.

In den letzten Jahren haben immer mehr Deutsche das Radfahren für sich entdeckt. Dem Klima zu Liebe und für die körperliche Fitness lassen viele das Auto stehen und schwingen sich auf ihren Drahtesel. Um die Sicherheit im Radverehr zu erhöhen versucht der Bundesrat aktuell die Bußgelder für Rüpelradfahrer und unachtsame Autofahrer anzuheben.

Infrastruktur stärken statt Bußgelder erhöhen

Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert  jedoch die Bußgelderhöhung als falsche Maßnahme. „Wer die Förderung des Radverkehrs wirklich umsetzten will, der muss zunächst einmal akzeptieren, dass es mehr Radfahrer gibt und die Infrastruktur dementsprechend anpassen“, so Anja Hänel, Referentin für Verkehrssicherheit beim VCD.  Denn es wird enger auf den Straßen, besonders für Radfahrer, die oft das Nachsehen gegenüber Autos haben. Für die Verkehrssicherheit ist eine Einhaltung der Regeln von Auto- und Radfahrer maßgeblich, doch schlechte Wegführung und eine mangelnde Infrastruktur  sind verantwortlich dafür, dass Radfahrer die Regeln missachten. Eine aktuelle Studie aus Freiburg belegt jedoch eindeutig, dass Radfahrer den Straßenverkehr nicht zunehmend gefährden. Der Anteil der Regelbrecher ist bei den Radfahrern mit 10 Prozent nicht größer als bei anderen Verkehrsteilnehmern.

Für den VCD steht deshalb fest, dass die Verkehrssicherheit vor allem durch eine sichere Infrastruktur gewährleitet wird und nicht durch Bußgelder. Das heißt, die Radverkehrsstruktur regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls ausbauen und alle Verkehrsteilnehmer über mögliche Gefahrensituationen aufklären.

Quelle: Ökologischer Verkehrsclub VCD, ADFC /Text: Marie A. Wagner