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Reh_im_Wald

© iStock/ Thinkstock

Der Wald ist kein Freizeitpark!

Nie sind unsere Wälder bunter als im Herbst. Im "Goldenen Oktober" zieht es die Menschen vermehrt in den Wald. Doch die Deutsche Wildtier Stiftung warnt jetzt schon: Der Wald ist kein Freizeitpark!

Bunte Blätter, wärmende Sonnenstrahlen - der Herbst lockt gerade jetzt am "Brückentag-Wochenende" viele Menschen aus dem Haus: Pilzsammler, Mountainbiker, Hundehalter, Wanderer und Geocacher sind unterwegs. Die einen suchen Steinpilze und Pfifferlinge für die Pfanne, die anderen spüren mit GPS-Empfängern kleine Behälter in Höhlen oder zwischen Baumwurzeln auf, um bei der elektronischen Schnitzeljagd ein Geocache zu finden. Fitness-Freunde haben dagegen auf dem Mountainbike jede Menge Spaß, indem sie querfeldein durchs Gelände strampeln. Ganz gleich ob Gourmet, Radfahrer oder Schatzsucher: Wer die Wege verlässt, dringt in das Revier der Wildtiere ein und ist für sie ein Störenfried. Der Lebensraum der Tiere wird zum Freizeitpark für Menschen.

"Sport, Spaß und Spiel sind vor allem für unsere großen Wildtiere wie den Rothirsch eine unkalkulierbare Störung", sagt Dr. Andreas Kinser, Forst- und Jagdexperte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Störungen führen zur Flucht und damit zu Stress für ganze Rudel", so Kinser weiter.

Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert daher, dass gewisse Bereiche in den Wäldern ausgewiesen werden sollen, in denen Pilze gesucht werden dürfen und andere Bereiche, in denen ein striktes Wegegebot herrscht, damit Wildtiere ungestört ihrem arteigenen Verhalten nachgehen können.

Doch mal ehrlich, wo führt das noch hin? Geht das Ganze nicht schon etwas zu weit?

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung / Text: Christina Jung