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Die Folgen der Ölpest im Nigerdelta sind verheerend: mehr als zwei Millionen Tonnen Rohöl verseuchten in den vergangenen Jahrzehnten die Lebensgrundlage von Bauern und Fischern in der Region.
Ölpest in Nigeria

NGO beseitigt Öl im Nigerdelta

Die Folgen der Ölpest im Nigerdelta sind verheerend: mehr als zwei Millionen Tonnen Rohöl verseuchten in den vergangenen Jahrzehnten die Lebensgrundlage von Bauern und Fischern in der Region. Die Münchner Umweltorganisation One Earth - One Ocean e.V. (OEOO)  ist nun als einzige internationale NGO eingeladen, an der Beseitigung von Öl aus dem Nigerdelta mitzuwirken. 

Auf internationaler Ebene lenkte das Volk der Ogoni die Aufmerksamkeit der Welt auf die Zustände im Nigerdelta, erhob schwere Vorwürfe gegen die Erdölförderung und wurde so zum Vorkämpfer für die Wiederherstellung der Umwelt. Durch den darauffolgenden versuchten Genozid durch die Zerstörung der Dörfer der Ogoni und die Ermordung ihrer Anführer wurde die ohnehin prekäre Sicherheitslage im Nigerdelta weiter destabilisiert. Um dem Volk der Ogoni ihre Lebensgrundlage wieder zurückzugeben und eine Entspannung der Lage vor Ort zu erreichen, wurde das OGONI Project durch die nigerianische Regierung initiiert. Ziel des Projekts ist es, Ackerland, Trinkwasser und Flüsse von Öl zu säubern und so die zerstörte Umwelt wiederherzustellen. Schon seit Dezember des vergangenen Jahres ist OEOO im Nigerdelta vor Ort und konnte die Regierung durch Produktdemonstrationen und regionale Reinigungsprojekte von ihrer Arbeit überzeugen. Mit Hilfe der Unterstützung des Umweltaktivisten und Trägers des alternativen Nobelpreises Nnimmo Bassey ist es der deutschen NGO nun gelungen vom nigerianischen Umweltministerium mit einem großen Ölreinigungsprojekt für die Ogoni People betraut zu werden.

Erstes großes Reinigungsprojekt steht kurz bevor

Im April dieses Jahres wird OEOO mit den Demonstrationen für das erste große Reinigungsprojekt im Nigerdelta beginnen. Zum Einsatz kommt das umweltfreundliche Öl- und Chemikalienbindemittel PURE auf Wachsbasis, das die bis zu 10-fache Menge seines Eigengewichts an Öl oder Schadstoffen binden kann. Das Bindemittel nimmt kein Wasser auf und schwimmt - auch vollgesogen - immer an der Oberfläche. Das mit Öl vollgesogene Gewebe kann mit einfachen Mitteln ausgepresst und vielfach wiederverwendet werden. Ziel von OEOO ist es zudem die Bevölkerung vor Ort mit einzubeziehen, sodass ihr Überleben dauerhaft gesichert ist und ein Umweltbewusstsein der Menschen aufgebaut wird, die bislang vor allem mit dem reinen Überleben beschäftigt waren. Hierzu werden Schulungen angeboten, die den effektiven Einsatz von PURE zeigen und das Recycling des Materials wird organisiert. Für diese Aufgaben werden Partner und Sponsoren vor Ort gesucht, die das Projekt unterstützen. Das Ogoni Projekt stellt so eine Form der Wiedergutmachung für das Unrecht und die immensen Umweltzerstörungen dar, die den Ogoni People und ihrem Land über Jahrzehnte zugefügt wurden.

Im April dieses Jahres wird OEOO mit den Demonstrationen für das erste große Reinigungsprojekt im Nigerdelta beginnen

Quelle:oneearth-oneocean.com, Text: Anna-Lena Kraft